Obwohl es Plastik noch gar nicht so lange gibt – der erste Kunststoff wurde 1862 präsentiert – ist Plastik heute kaum noch aus unserem Alltag wegzudenken. Wir nutzen Plastik für lebensrettende medizinische Geräte, Kleidung, Spielzeug und Kosmetik genauso wie in Industrie und der Landwirtschaft. Dass der Müll des billigen Werkstoffs allerdings gravierende Folgen für die Umwelt hat, ist kein Geheimnis. Die Österreich Ausgabe des Plastikatlas 2019, entstanden in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung, befasst sich mit allen Aspekten der Plastiknutzung und -verschmutzung.
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Folgen der Plastikverschmutzung
Weltweit sind über 2.200 im Meer lebende Tierarten vom Plastikmüll beeinträchtigt. Sie verheddern sich in Plastik oder verwechseln es mit Nahrung, viele sterben eines qualvollen Todes. Das Problem beschränkt sich aber nicht auf die Meere. Neue Forschungen, die Plastik in Ackerböden, in der Luft oder in menschlichem Stuhl nachweisen, zeigen das Ausmaß der weltweiten Plastikverschmutzung.
Auch in Österreich ist Plastikmüll der am häufigsten gefundene Müll in der Natur. Mehr und mehr wird erkennbar, wie sehr Plastik entlang des gesamten Lebenszyklus von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung auch die menschliche Gesundheit bedroht. Plastikpartikel und die bei der Plastikherstellung verwendeten giftigen Chemikalien können das Immun- und Reproduktionssystem, Leber und Nieren schädigen und sogar Krebs erzeugen. Obwohl das Bewusstsein zu Umwelt- und Gesundheitsschäden von Plastik wächst, erleben wir einen Boom bei der Plastikproduktion. Dieser Trend wird auch in Zukunft anhalten, wenn die Expansionspläne der Industrie nicht gestoppt werden. Allein in den USA plant die Plastikindustrie, ihre Produktion in den nächsten Jahren um 30 Prozent zu steigern. Mittlerweile beginnen Regierungen weltweit, den Plastikverbrauch zu regulieren, u.a. durch Verbote von Einwegplastikartikeln. So wird in Österreich etwa das Plastiksackerl verboten, das allerdings nur etwa zwei Prozent des österreichischen Plastikmülls ausmacht.