Atomkraft — keine Lösung für die Klimakrise
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Seit neustem versucht die Atom-Lobby, sich als die „grüne“ Technologie darzustellen, die Strom für die Energiewende „CO2-frei und zuverlässig“ herstellen kann und so den Ausstieg aus schmutzigen Energieträgern wie Öl und Kohle ermöglicht. Ganze Konferenzen zu „Atoms4Climate“ werden in diesem Sinne veranstaltet, auf den Klima-Konferenzen tritt die Atom-Lobby aggressiv auf und macht Werbung für Subventionen– nur durch Förderungen könne Atomkraft ausgebaut und weiter am Laufen gehalten werden.
Dabei ist längst klar, dass Atomkraft überhaupt nicht Teil der dringend benötigten Klimaschutzmaßnahmen sein kann. Im Gegenteil. Zur Bewältigung der Klimakrise geht es nach Meinung der unabhängigen WissenschafterInnen darum, möglichst schnell – und möglichst kosteneffizient – CO2 einzusparen.
Atomkraft kann hier keinen Beitrag leisten – sie ist die teuerste Technologie – und viel zu komplex und langsam zu bauen, um im für die Klimakrise relevanten Zeitraum der nächsten zehn Jahre überhaupt einen Beitrag leisten zu können. Schon allein die Bauzeit der wenigen Reaktoren, die in den letzten Jahren in Betrieb gingen, dauerte mehr als 10 Jahre, dazu kamen noch Planungs- und Genehmigungszeiten von weiteren Jahrzehnten.
Schon das Basis-Argument der „CO2-freien“ AKWs ist nicht haltbar – Atomkraft ist kein Klimaretter: Denn die Uran-Abbau-Kette und der Bau und Betrieb von AKWs verursacht weit mehr Treibhausgas-Emissionen als Erneuerbare Energien, je nach Uran-Gehalt des Erzes zwischen 88 und 146 Gramm CO2 pro Kilowattstunde werden freigesetzt.
Die Konferenz
Die internationale Konferenz "Climate Crisis - Why nuclear is not helping", organisiert von "Don't Nuke the Climate" und GLOBAL 2000, fand im Oktober 2019 zur selben Zeit wie die erste IAEO-Atom-Klimakonferenz statt. An zwei Tagen wurden Fakten und Zahlen zu Nuklearenergie vorgestellt und Strategien besprochen, um die veraltete Technologie aus dem Kampf gegen die Klimakrise rauszuhalten. Schlüsselfragen waren dabei:
- Sind die Pro-Atomenergie-Argumente korrekt oder von Außen beeinflusst?
- Und können neue Technologien wie "Small Modular Reactors" die Situation verbessern oder sind sie unwirtschaftlich und noch nicht weit genug entwickelt?
In Vorträgen und Workshops wurden die Fragen erarbeitet und in regem Austausch diskutiert. Die Unterlagen zum Nachlesen der Konferenz finden Sie weiter unten. Die Veranstaltung wurde auf Englisch abgehalten, wesewegen auch die Dokumente größtenteils auf Englisch verfasst wurden. Das Programm zum Nachlesen können Sie hier downloaden. Die Folien zu den (meist auf englisch gehaltenen) Präsentationen finden Sie hier. Fotos vom Event und einer Protestaktion vor der IAEO zum Auftakt haben wir hier gesammelt.