Sauberes Trinkwasser für die Tschernobyl-Kinder

"Was für uns in Österreich eine Selbstverständlichkeit, ist in der Ostukraine leider keinesfalls alltäglich: Gesundes Wasser direkt aus der Leitung zu trinken", so Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima.

Wir haben 1995 das Projekt Tschernobyl-Kinder aus der Taufe gehoben. Seither können wir mit Hilfe von SpenderInnen Schulinternate, Kinderheime, -gärten, -krankenhäuser und Geburtskliniken in der Ostukraine unterstützen. Neben der medizinischen Versorgung und der Ausstattung der Kleinen mit warmer Winterkleidung, wird auch dafür Sorge getragen, dass den Kindern ausreichend gesundes Trinkwasser zur Verfügung steht.

Katastrophale Trinkwassersituation in vielen Gebieten

In weiten Gebieten der Ostukraine ist die Trinkwassersituation katastrophal. Das Grundwasser ist durch Bergbau und Schwerindustrie massiv verschmutzt und mit Chemikalien und giftigen Schwermetallen belastet. Wenn die Menschen nicht vom Leitungswasser krank werden wollen, müssen sie Trinkwasser kaufen. Die wirtschaftliche Lage in der Ostukraine ist jedoch – nicht zuletzt durch die schwierige politische Situation und den Krieg – schlichtweg verheerend. Pro Kind und Tag stehen Kindereinrichtungen umgerechnet lächerliche € 1,50 für die Verpflegung zur Verfügung. Ein Zukauf von Trinkwasser ist da sicherlich nicht drin. Daher bekommen die Kinder viel zu wenig zu trinken. In der Folge leiden sie an Nierenproblemen, Magen- und Kopfschmerzen. Besonders schlimm ist die Situation für kranke Kinder, deren Gesundheitszustand ohnehin stark geschwächt ist.

Gesundes Trinkwasser für die Tschernobyl-Kinder

Im Laufe der Jahre hat GLOBAL 2000 schon über 120 Wasseraufbereitungsanlagen in unterschiedlichen Einrichtungen für Kinder installiert und versorgt damit mehr als 125.000 Kinder und mit ihnen alle Menschen, die sie betreuen und pflegen. Und weil die Buben und Mädchen das gesunde Wasser auch in Flaschen mit nach Hause nehmen, profitieren davon auch noch ihre Angehörigen und Nachbarn. Dort wo GLOBAL 2000 Trinkwasseraufbereitungsanlagen installiert hat, berichten ÄrztInnen schon nach wenigen Monaten von einem signifikanten Rückgang von Magen- und Nierenschmerzen und einer deutlichen Verbesserung des gesundheitlichen Allgemeinzustandes der Kinder. Und die Reaktionen der Kleinen sind durchwegs euphorisch. Anfangs weigern sie sich noch, Wasser direkt aus der Leitung zu trinken. Viel zu lange hat man ihnen eingebläut, das keinesfalls zu tun, und seien sie auch noch so durstig. Schließlich lassen sich aber alle überreden und wenn sie das erste Mal von der kühlen Köstlichkeit probieren, strahlen sie übers ganze Gesicht.

Aber viele tausende Kinder sitzen noch im wahrsten Sinne des Wortes am Trockenen. Eine Wasseraufbereitungsanlage kostet inklusive Transport und Installation rund € 4.000 und reinigt rund 1.500 Liter Wasser pro Stunde. Sie können hier positives bewirken. Jeder Beitrag ist willkommen, fallen doch für den laufenden Betrieb, die Erhaltung und Wartung der Anlagen regelmäßig Kosten an.