09.10.2023

Glyphosat - Keine Mehrheit in EU-Ausschuss für neue Zulassung

Am 13. Oktober 2023 wurde über eine Wiederzulassung von Glyphosat bis 2033 in der EU-Kommission abgestimmt. Bei der Abstimmung gab es keine eindeutige Mehrheit für Glyphosat. Wie geht es jetzt weiter?

Die EU-Mitgliedsstaaten konnten heute keine qualifizierte Mehrheit für die Erneuerung der Zulassung von Glyphosat erzielen. GLOBAL 2000 und das Europäische Pestizid-Netzwerk PAN Europe begrüßen dieses Ergebnis.

Österreich stimmt gegen den Antrag

Deutschland, Belgien, Bulgarien, Malta, Frankreich und die Niederlande haben sich ihren Stimmen enthalten. Während Österreich, Kroatien und Luxemburg gegen die Wiederzulassung gestimmt haben, was GLOBAL 2000 begrüßt. Für eine qualifizierte Mehrheit wird die Zustimmung von mindestens 55 % der EU-Staaten gebraucht, die gleichzeitig mindestens 65 % der EU-Bevölkerung repräsentieren. 

Misstrauensvotum der Mitgliedsstaaten gegen Zulassungsbehörden

Foto von Helmut Burtscher-Schaden

„Dass die Mitgliedstaaten einer Zulassung von Glyphosat nicht zugestimmt haben, ist ein Misstrauensvotum gegen die EU-Zulassungsbehörden EFSA und ECHA. Leider ist dieses Misstrauen berechtigt. Denn die Behörden stellten Glyphosat einen Persilschein aus, obwohl unabhängige Studien und - teilweise auch die Studien der Hersteller - klar zeigen, dass Glyphosat die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Zulassung verfehlt. Zudem stehen die Antragsteller im Verdacht, unvorteilhafte Studien und Daten zurückgehalten zu haben.“

Helmut Burtscher-Schaden, Biochemiker bei GLOBAL 2000

Wie geht es weiter?

In den kommenden Wochen werden die Mitgliedsstaaten erneut zur Abstimmung über den Vorschlag der EU-Kommission zur Wiederzulassung eingeladen. Es wird erwartet, dass die Kommission den Vorschlag anpassen wird. Sollte erneut keine qualifizierte Mehrheit erreicht werden, liegt die Entscheidung allein bei der Kommission.

GLOBAL 2000 fordert: Österreich muss nun im Rat für mehrheitliches Nein werben

Am 25. Oktober werden auf der internationalen wissenschaftlichen Konferenz Umwelt, Arbeit und Gesundheit im 21. Jahrhundertexternal link, opens in a new tab in Bologna neue Forschungsergebnisse aus der multi-institutionellen Global Glyphosate-Studyexternal link, opens in a new tab vorgestellt. Die dort präsentierten Daten stammen aus der umfassendsten unabhängigen toxikologischen Studie, die jemals über Glyphosat und glyphosat-haltige Herbizide durchgeführt wurde.

Wir fordern, dass politische Entscheidungsträger:innen die Ergebnisse dieser unabhängigen Forschung bei ihrer für die Gesundheit der Europäer:innen und die Umwelt folgenschweren Entscheidung berücksichtigen werden.

Für eine gesunde Zukunft

Gemeinsam können wir eine Zukunft schaffen, in der unsere Natur geschützt und unsere Gesundheit bewahrt wird. Helfen Sie uns dabei, diese dringende Mission voranzutreiben - Mit Ihrer Spende können wir Aufklärungskampagnen starten, um das Bewusstsein für die Auswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt und die Gesundheit zu schärfen. Danke!

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Nein zu Glyphosat