Seit 2003 arbeitet GLOBAL 2000 an der Pestizidreduktion bei konventionellem Obst und Gemüse. Im Rahmen des PestizidReduktionsProgramms werden gemeinsam mit Produzentinnen und Produzenten von Obst und Gemüse Lösungen direkt am Feld erarbeitet, um den Einsatz und die Rückstände von Pestiziden zu verringern.

Was ist das PestizidReduktionsProgramm?

Obst und Gemüse sollen heutzutage nicht nur schön aussehen und wochenlang haltbar sein, sondern auch das ganze Jahr zur Verfügung stehen. Dies führt dazu, dass die konventionelle Landwirtschaft zunehmend von mineralischen Düngemitteln und chemisch-synthetischen Pestiziden abhängig ist, welche die Gesundheit der in der Landwirtschaft beschäftigten Menschen gefährden, Lebensräume verschmutzen, die Artenvielfalt zerstören und unsere Lebensmittel belasten.

Um die Pestizidbelastung auf frischem Obst und Gemüse zu reduzieren, entwickelte GLOBAL 2000 im Jahr 2002 das PestizidReduktionsProgramm (PRP). Dieses wird seit 2003 in Zusammenarbeit mit BILLA und seit 2006 auch mit BILLA PLUS (früher Merkurmarkt) und PENNY, drei Supermärkten der REWE International AG umgesetzt.

Das von GLOBAL 2000 entwickelte PestizidReduktionsProgramm (PRP) basiert auf vier Säulen:

  1. Erarbeitung von bindenden Standards
  2. Zusammenarbeit mit Erzeuger:innen und Lieferanten
  3. regelmäßige Kontrollen
  4. Bewusstseinsbildung

Was sind die Ziele des PRP?

Ziele des PestizidReduktionsProgramms (PRP) sind einerseits die Erhöhung der Sicherheit von Konsumentinnen und Konsumenten durch eine verringerte Rückstandsbelastung von frischem Obst und Gemüse und andererseits der Schutz der Umwelt durch den reduzierten Einsatz von Pestiziden in der Produktion.

Dies wird durch gezielte Kontrollen, aber auch durch Maßnahmen, wie beispielsweise die Förderung von alternativen Pflanzenschutzmethoden erreicht.

Wie wird das PestizidReduktionsProgramm umgesetzt?

Es wurden Obergrenzen für Pestizidrückstände auf Obst und Gemüse festgelegt. Diese sind meist strenger als die gesetzlichen Höchstwerte. Als Grundlage für die Berechnung dieser PRP-Obergrenzen und der Summenbelastung dienen die ADI-Werte. Diese werden von international anerkannten Gremien für jedes Pestizid festgelegt und stellen ein Maß für die chronische Gesundheitsgefährdung eines Stoffes dar. Als Ausnahme werden für hormonell wirksame Pestizide (EDCs) die PRP-Obergrenzen wegen dem besonders hohen Gefährdungspotential auf Basis eines Minimierunskonzepts nach festgelegt. Weiters werden im PRP die akute Referenzdosis und die gesetzlichen Höchstwerte zur Beurteilung der Proben herangezogen. Alle Lieferanten von REWE Österreich müssen die strengen Vorgaben des PRP einhalten. Überschreitet ein Produkt die Grenzwerte, wird es gesperrt, bis der betroffene Lieferant nachweisen kann, dass das Produkt wieder allen Kriterien entspricht.

Regelmäßige Kontrollen

Durch wöchentliche, risikoorientierte Kontrollen wird die Einhaltung der geforderten Rückstandswerte im gesamten Frischobst- und -gemüsesortiment von REWE stichprobenartig überprüft. Erfahrungsgemäß stärker belastete Produkte werden häufiger kontrolliert als weniger belastete, ausländische Ware genauso wie inländische. Die Rückstandsanalysen erfolgen in akkreditierten Laboren.

Zusammenarbeit am Feld

Eine wichtige Rolle im PRP spielen die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Lieferanten und Erzeuger:innen. Die Resultate der Pestizidanalysen werden regelmäßig mit den Lieferanten besprochen, und es werden gemeinsam Möglichkeiten zur Reduktion der Rückstandsbelastung und des Pestizideinsatzes diskutiert und entwickelt. Unser Programm zeichnet aus, dass die Expert:innen von GLOBAL 2000 gemeinsam mit den Produzent:innen Lösungen direkt am Feld erarbeiten, damit weniger Pestizide angewendet werden. Dabei werden umweltfreundlichere Methoden erprobt, wie der Einsatz von Nützlingen an Stelle von Insektiziden oder Pflanzenstärkungsmittel und biologische Pflanzenschutzmittel gegen Pilzerkrankungen.

Bewusstseinsbildung und Aufklärung von Konsument:innen ist eine weitere Stärke unseres Programms. Konsument:innen sollen informierte Kaufentscheidungen treffen können. Dabei ist hilfreich, dass BILLA als einzige Supermarktkette weltweit im Sinne von Glaubwürdigkeit und Transparenz, regelmäßig alle Pestizidergebnisse auf ihrer Website veröffentlicht (Pestizidergebnisse Billaexternal link, opens in a new tab). Mit einem einfachen Ampelsystem ist ersichtlich, ob ein Produkt alle Grenzwerte einhält oder gar wegen einer Überschreitung gesperrt werden musste.

Einmal jährlich werden alle Analysenergebnisse im „Statusbericht chemischer Pflanzenschutz“ ausführlich dargestellt.