02.08.2022

Statusbericht chemischer Pflanzenschutz

Das PRP-Team erstellt jährlich den "Statusbericht chemischer Pflanzenschutz" für die REWE International AG. Hier finden Sie den aktuellen Statusbericht mit den Analysen des Jahres 2021.

Statusbericht chemischer Pflanzenschutz

GLOBAL 2000

Seit 2003 setzt die REWE International AG am österreichischen Markt das GLOBAL 2000 PestizidReduktionsProgramm (PRP) um. Von GLOBAL 2000 werden wöchentlich Proben von konventionellem Frischobst und Frischgemüse aus den Frischdienstlagern nach einem risikoorientierten Plan gezogen, in unabhängigen, akkreditierten Labors auf Rückstände von Pestiziden untersucht und von GLOBAL 2000 auf die gesundheitliche Gesamtbelastung durch Pestizide bewertet. Die aktuellen Untersuchungsergebnisse werden auf der BILLA Websiteexternal link, opens in a new tab veröffentlicht.

Einen Überblick über die Ergebnisse und die Arbeit des PRP-Team finden Sie auch im Jahresbericht 2021.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Im Jahr 2021 wurden 1538 Proben von 113 verschiedenen Produkten auf Pestizidrückstände untersucht und durch GLOBAL 2000 bewertet.

81% der Proben (1245) waren mit Rückständen über der Nachweisgrenze belastet (2012: 72 %, 2013: 71 %, 2014: 74 %, 2015: 71 %, 2016: 71 %, 2017: 75 %, 2018: 76 %, 2019: 77 %, 2020: 79%), und in 60 % der Proben (919) wurden 2 und mehr Pestizide nachgewiesen. 

Mehr als die Hälfte der nachgewiesenen Pestizide haben gesundheitsschädliche Eigenschaften, sie sind krebserregend, fortplanzungsschädigend, mutagen oder wirken wie Hormone.

Die höchste Anzahl an Pestiziden in einer Probe betrug 12 Pestizide bei Birnen aus Italien und Frisséesalat aus einer Convenience-Mischung. Die Wirkung dieser Mehrfachrückstände ist weitgehend unerforscht, wird im PRP aber über die Summenbelastung kontrolliert.

Grenzwertüberschreitungen und ihre Folgen

Bei 12% der Proben wurden die strengen Grenzwerte des PRP nicht eingehalten. Aufgrund der deutlichen Senkung der PRP-Grenzwerte von 10 häufigen Pestiziden, die wie Hormone wirken, gibt es einen Anstieg seit 2020 (2020: 12,20 %, 2019: 8,75 %, 2018: 9,24%).

Bei Überschreitungen der Grenzwerte des PRP tritt das sogenannte Pronedere in Kraft: (1) die Lieferanten werden informiert, (2) die Produkte werden in Folge häufiger untersucht und (3) im Wiederholungsfall wird das Produkt dieses Lieferanten gesperrt. Die Einhaltung der strengen Grenzwerte im PRP gewährleistet eine geringe Belastung durch gesundheitlich bedenkliche Pestizide.

Hormonell wirksame Pestizide

Im Sinne einer konsequenten, stufenweisen Reduktion der Pestizidbelastung von Obst und Gemüse gelten seit Oktober 2016 halbierte PRP-Obergrenzen für alle hormonell wirksamen Pestizide und seit 2020 nochmals deutlich gesenkte Grenzwerte für zehn hormonell wirksame Pestizide, deren Schädlichkeit am besten belegt ist und denen KonsumentInnen durch den Verzehr von Obst und Gemüse am meisten ausgesetzt sind.

Die Gesamtbelastung durch zehn hormonell wirksame Pestizide, deren Schädlichkeit am besten belegt ist und denen KonsumentInnen durch den Verzehr von Obst und Gemüse am meisten ausgesetzt sind (EDC10-Pestizide), konnte seit Beginn des EDC-Reduktionsprogramms Oktober 2016 (0,058 mg/kg) um etwa 40 % verringert werden (2021: 0,033 mg/kg).

Unser Fazit

Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig unsere risikobasierten Kontrollen für sicheres Obst und Gemüse sind. Die Durchführung der Kontrolle, die gesundheitliche Bewertung der Proben und die Überprüfung der Sanktionen durch eine unabhängige Organisation ist zudem eine gute Basis für die Sicherstellung der Einhaltung des Vorsorgeprinzips für den Schutz der KonsumentInnen sowie der Umwelt.

Sie finden die Statusberichte der vergangenen Jahre unten im Downloadbereich. Noch ältere Berichte finden Sie hier: Statusbericht 2016201520142013 & 2012.

Unterstützen Sie unsere Petition für Pestizidreduktion: