31.05.2022

Plastikflut im Supermarktregal

Setzen Supermärkte gezielte Maßnahmen im Kampf gegen Plastikmüll? Wir haben den europäischen und regionalen Supermarktketten auf die Finger geschaut. 

Cover der Publikation "Unter Verschluss: Europäische Supermarktketten bremsen im Kampf gegen Plastik"

GLOBAL 2000

Alle, die versuchen, Plastik zu reduzieren, kennen das Dilemma vor dem Supermarktregal: das eine Produkt ist nicht bio oder regional, das Andere ist hinter drei Schichten Verpackung versteckt. Oft gibt es keine unverpackten Lösungen. Am Ende ist der Müllberg nach dem Einkauf so groß, wie die Menge an Lebensmittel selbst. Statt Konsumenten und Kosumentinnen, müssen endlich Supermarkt-Ketten Verantwortung zur Plastikflut übernehmen.

Die Supermärkte haben es in der Hand, ob es im Regal Alternativen gibt - wie zum Beispiel Mehrweggebinde und Nachfüllstationen. Sie bestimmen damit maßgeblich, wie viel Verpackungsmüll wir nach Hause tragen.

Supermärkte nehmen Verantwortung nicht ernst

Die Plastikflut verschmutzt Ökosysteme, gefährdet die Tierwelt, verschärft die Klimakrise und schadet unserer Gesundheit. Trotz der Gefahren und alarmierenden Schlagzeilen nimmt die Plastikmenge weltweit zu. Wenn es so weiter geht wird sich die Plastikproduktion bis 2040 verdreifachen. Der Großteil der Plastikverpackungen, die hierzulande zur Verschmutzung beitragen, stammen aus den Regalen der europäischen Supermärkte. Die erste Analyse in Europa zu Supermärkten und ihrem Umgang mit der Plastikverschmutzung kommt zu enttäuschenden Ergebnissen: Die Befragung zeigt, dass fast alle der größten Supermarktketten in Europa nur Lippenbekenntnisse abgeben. Gleichzeitig versuchen die Supermarktketten, politische Maßnahmen zu verzögern und ihre Verantwortung vor Verbraucher:innen und politischen Entscheidungsträger:innen zu verschleiern.

Europaweite Studie macht auf das Problem aufmerksam

Für den vorliegenden Bericht hat eine Allianz von 20 Organisationen unter der Leitung der Changing Markets Foundationexternal link, opens in a new tab 130 Supermarktketten in 13 europäischen Ländern zwischen Juni und Dezember 2021 mit einem Fragebogen zu ihrem Umgang mit Plastikmüll in drei Kategorien befragt:

  1. Transparenz und Leistung
  2. Verpflichtungen
  3. Unterstützung fortschrittlicher Regierungspolitik

In Österreich hat GLOBAL 2000 und Greenpeace als Teil einer der europaweiten Studie vier Supermärkte in Österreich gefragt, was sie tun, um die Plastikmengen zu verringern. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Hofer, Lidl, REWE und Spar gaben keine Daten bekannt, wie viel Plastikmüll sie jährlich in den Handel bringen. Die Händler verwiesen lediglich auf nicht nachvollziehbare Reduktions- und Recyclingziele bis 2025. 

Wir fordern weniger Plastikverpackungen in den Supermärkten!

Plastikflaschen zusammen gepresst

Public Domain von pixabay.com

Gemeinsam mit Greenpeace fordern wir, dass Supermärkte dem Propagieren von falschen Lösungen und Greenwashing ein Ende setzt. Stattdessen fordern wir die Reduktion von Kunststoff.

  • Supermärkte müssen jetzt endlich Mehrwegsysteme umsetzen!
  • Supermärkte müssen jetzt endlich unverpackte Alternativen bereitstellen!