Gift in Lederschuhen
Wie viel Gift steckt in österreichischen und internationalen Lederschuhen? Wir haben getestet. Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh…
Hochgiftig, allergen und krebserregend
Für die Produktion von Lederschuhen wird das Leder meist mit Chrom gegerbt. Bei der Ledergerbung kann durch die Produktionsmethode ungewollt krebserregendes Chrom VI entstehen. Chrom VI ist ein hochgiftiger, allergen und mutagen wirkender, krebserregender Stoff der allergische Reaktionen hervorrufen kann. Ist man einmal allergisch, kann man sich nur durch ein vollständiges Vermeiden von Kontakt mit Produkten, die dieses Chrom enthalten, schützen. Damit wir KonsumentInnen davor bewahrt werden, wurde bereits im Mai 2015 ein europaweites Verbot von Ledererzeugnissen mit mehr als 3 mg/kg Chrome VI erhängt.
Wir haben übergeprüft ob dieses Verbot in Europa auch eingehalten wird und dazu Lederschuhe im ganzen Land auf Rückstände der gefährlichen Chemikalie getestet.
Testergebnisse: Gute und schlechte Nachrichten
Im Zuge unseres groß angelegten Tests haben wir 82 Kinder-, Damen- und Herrenlederschuhe von sieben österreichischen und 22 internationalen Firmen die auf Rückstände von hochgiftigem Chrom VI untersucht. Dazu haben wir 29 unterschiedliche Marken aus 13 europäischen Ländern getestet, darunter Birkenstock, Deichmann, Prada und Adidas. Der Test deutet darauf hin, dass sich die Einführung der gesetzlichen Obergrenze für sechswertiges Chrom in Lederwaren für die VerbraucherInnen positiv ausgewirkt hat: In nur einem der getesteten Schuhpaare wurde der gesetzlich festgelegte Grenzwert von 3mg/kg überschritten.
Getestete Unternehmen
Österreich:
- Hartjes
- Leder und Schuh
- Legero
- Lorenz
- Paul Green
- Richter
- Waldviertler
International:
- Adidas
- Ara
- Bally
- Bata
- Birkenstock
- Camper
- CCC
- Clarks
- Deichmann
- Ecco
- El Naturalista
- Eurosko Gruppen
- Gabor
- Geox
- Lowa
- Mango
- Nilson
- Prada
- Rieker
- Salvatore Ferragamo
- Tod's
- Wojas
In einem der getesteten Damenschuhpaare aus Österreich wurde eine Überschreitung des gesetzlichen Grenzwerts von 3 mg/kg festgestellt. Dabei handelt es sich um einen Damenschuh der Marke „Think!“ von Legero bei dem 9,5 mg/kg Chrom VI im Obermaterial gemessen wurde. Dieser Schuh darf deshalb nicht mehr verkauft werden. Das Unternehmen hat bereits reagiert, die Schuhe aus dem Sortiment genommen und eine Rückruf-Aktion gestartet. Hier finden Sie eine Stellungnahme von "Think!" und den Produkt-Rückruf
In 16 weiteren Schuhen (vier davon von Österreichischen Firmen) konnten zwar Spuren von Chrom VI nachgewiesen werden, diese lagen jedoch im erlaubten Rahmen. Doch auch der Grenzwert ist kein Allheilmittel für die oft problematische Chromgerbung. Werden alte Lederschuhe verbrannt, kann das giftige Chrom entstehen und zwar auch bei Schuhen, die den Grenzwert einhalten.
Der Test zeigt, dass sich die Einführung der gesetzlichen Obergrenze für Chrom VI in Lederwaren für die VerbraucherInnen positiv ausgewirkt hat. Jedoch sollten Firmen sich nicht damit begnügen, ihren KonsumentInnen sichere Produkte zu garantieren. Es ist zwingend erforderlich, dass sie auch Standards für die Gesundheit und Sicherheit aller ArbeiterInnen, die ihre Schuhe herstellen, gewährleisten.
Alle Testergebnisse sowie einen ausführlichen Bericht zu Gift in Lederschuhen finden Sie hier und untem im Downloadbereich:
- Report: Österreichische Lederschuhe im Test
- Ergebnistabelle: Österreichische Lederschuhe im Test
- Report: Europäische Lederschuhe im Test