Bereits zum dritten Mal präsentieren wir den „GLOBAL 2000 Wohnbaucheck“, in dem wir anhand von neun verschiedenen Kriterien untersuchen, wie gut die einzelnen Bundesländer bei der Umsetzung der Energiewende im Wärmebereich liegen. Für jede der drei Kategorien, „Ausstieg aus Erdöl“, „Ausstieg aus Erdgas“ und „Steigerung der Gebäudeeffizienz“ werden Punkte vergeben.
Wie schon in den Jahren zuvor, konnte auch beim „GLOBAL 2000-Wohnbaucheck 2021“ kein Bundesland als „Klimaschutz-Pionier“ eingestuft werden. Die „Klimaschutz-Verfolgergruppe“ bilden dieses Jahr die Bundesländer Wien, Vorarlberg, Kärnten und Oberösterreich. Als „Klimaschutz-Nachzügler“ werden das Burgenland, Salzburg, Steiermark, Tirol und Niederösterreich eingestuft, die in unterschiedlichen Teilbereichen nur wenige Punkte erzielen konnten.
Ausstieg aus Ölheizungen vorantreiben
Erfreulich ist der Rückgang bei Ölheizungen in ganz Österreich, auch wenn dieser von Bundesland zu Bundesland stark variiert. Etwa 600.000 meist veraltete Ölheizungen sind österreichweit noch in Betrieb. Der österreichweite Trend der letzten 10 Jahre liegt bei minus 33 % bei Ölheizungen in privaten Haushalten, gemessen am Anteil der Ölheizungen 2007/2008 und 2017/2018.
In allen Bundesländern kann ein Ausstieg aus Ölheizungen bis 2030 (Ziel GLOBAL 2000) bzw. 2035 (Ziel der Regierung) erreicht werden, wenn die Entwicklung der letzten Jahre beibehalten wird. Wien wird das Ziel voraussichtlich viel früher erreichen können. Auch die Steiermark ist bereits gut aufgestellt. In allen anderen Bundesländern gibt es allerdings noch Nachholbedarf.
Im Neubau ist mittlerweile auf Bundesebene ein klares Gebot für Heizsysteme auf Basis regenerativer Wärmequellen beschlossen worden. Während innerhalb der Wohnbauförderprogramme durchaus wirkungsvolle Maßnahmen für erneuerbares Heizen in der Sanierung zu erkennen sind, fehlt in der Bauordnung ein Erneuerbaren-Gebot, das den Tausch von Öl auf Öl nicht länger toleriert (mit Ausnahme von Wien). Damit der Ausstieg aus der Ölheizung an Fahrt aufnimmt, braucht es klare gesetzliche Regelungen. Diese können die Bundesländer bereits jetzt unabhängig von der Bundespolitik treffen. Allerdings hat auch die Bundesregierung im Regierungsprogramm eine gesetzliche Regelung angekündigt, die noch nicht umgesetzt wurde.