Blumensträuße im Test: Stellungnahmen der Unternehmen

Unsere Fragen

  1. Testet ihr Unternehmen regelmäßig Zierpflanzen auf Pestizidrückstände? Falls ja, bitte erläutern Sie Ihr QS System (z.B. wieviele Proben werden untersucht? zu welchen Zeitpunkten? Etc.)
  2. Unterstützen Sie Ihre Lieferant:innen und Produzent:innen dabei biologische Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden zu verwenden? Wenn ja, in welcher Form?
  3. Wie stellen Sie sicher, dass auf den von Ihnen vertriebenen Pflanzen keine in der EU nicht-zugelassen Pestizide anhaften oder enthalten sind?
  4. Wie stellen Sie sicher, dass auf Pflanzen, die als "bienenfreundlich", "insektenfreundlich" oder auf ähnliche Weise gekennzeichnet sind, keine insektengiftigen Pestizide anhaften oder enthalten sind?
  5. Wie stellen Sie sicher, dass die Arbeiter:innen auf den Plantagen, von denen Sie ihre Pflanzen beziehen, nicht mit gesundheitsschädlichen Pestiziden in Kontakt kommen, bzw. welche Maßnahmen zum Arbeiter:innen-Schutz führen Sie durch?

Stellungnahmen der Unternehmen

B&B Blumen

Laut Aussage des Bundesamtes für Ernährungssicherheit (BAES) dürfen innerhalb der EU** nur Pflanzenschutzmittel zur Anwendung kommen, die gemäß EU-Verordnung 1107/2009 für die jeweilige Indikation auf Ebene der Mitgliedstaaten zugelassen sind.

Da wir unsere Ware (Produkte) ausschließlich innerhalb der EU einkaufen und diese in unseren Filialen weiterverkaufen, darf doch davon ausgegangen werden, dass nur Pflanzenschutzmittel zur Anwendung kommen, die dieser EU-Verordnung entsprechen.

Die Produzenten (Gärtner) innerhalb der EU, von denen wir unsere Ware beziehen, kennen und leben diese EU-Verordnung.

Es ist uns daher unverständlich welchen Einfluss wir auf deren Arbeits-und Düngeverhalten nehmen sollten, wenn dies sowieso EU weit durch diese Verordnung geregelt ist.

Wenn diese EU-Verordnung nicht den Ansprüchen von GLOBAL 2000 entspricht,

wäre es doch sinnvoller diese Verordnung durch die EU zu ändern und die derzeit zulässigen Rückstandshöchstgehalte anzupassen.

Billa

Wir streben an, dass unsere Lieferanten und Gärtner eine GlobalG.A.P. Zertifizierung oder vergleichbare Zertifizierungen vorweisen können.

Durch Zertifizierungen wie GlobalG.A.P. werden regelmäßige Kontrollen und jährliche Audits durch entsprechende Zertifizierungsstellen durchgeführt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass gesetzliche Anforderungen sowie Menschen- und Arbeitsrechte eingehalten sowie negative ökologische Auswirkungen schrittweise minimiert werden. Die Förderung biologischer Alternativen anstatt chemisch-synthetischer Pestizide wird damit im Rahmen der Zertifizierungen betrieben.

Hofer

Hofer hat auf unsere Fragen mit einer ausführlichen Stellungnahme geantwortet, diese allerdings nicht zu Veröffentlichung freigegeben. Stattdessen verweist Hofer auf seine Einkaufspolitik für Blumen und Pflanzen, die hier online zu finden ist: https://www.hofer.at/de/heute-fuer-morgen/lieferkette/blumen-pflanzen.htmlexternal link, opens in a new tab

Lidl

1. Testet ihr Unternehmen regelmäßig Zierpflanzen auf Pestizidrückstände? Falls ja, bitte erläutern Sie Ihr QS-System (z.B. wieviele Proben werden untersucht? zu welchen Zeitpunkten? Etc.)

Ja, unser Unternehmen testet regelmäßig Zierpflanzen auf Pestizidrückstände. Im Rahmen des Lidl-Pestizidreduktionsprogramms haben wir eigene Grenzwerte, sogenannte Lidl-Spezifikationswerte, festgelegt. Die Tests werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt, um sicherzustellen, dass unsere Produkte den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen. Des Weiteren haben wir eine strategische Wirkstoffliste (Stoffverbotsliste) definiert, an die sich unsere Lieferanten halten müssen.

Abschließend können wir durch eine „Chain of Custody“-Vorgabe über eine GGN-Nummer nachverfolgen, von welchem Erzeugerbetrieb das Produkt stammt. Dadurch können wir zielgenau Korrekturmaßnahmen durchführen.

2. Unterstützen Sie Ihre Lieferant:innen und Produzent:innen dabei biologische Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden zu verwenden? Wenn ja, in welcher Form?

Ja, wir unterstützen unsere Lieferant:innen und Produzent:innen aktiv dabei, biologische Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden zu verwenden. Dies geschieht durch Schulungen, Beratung und die Bereitstellung von Ressourcen über GLOBALG.A.P. IFA bei dem der integrierte Pflanzenschutz bereits eine Pflichtvorgabe für die Produzenten ist. Unser Ziel ist es, die Biodiversität zu fördern und den Einsatz von Pestiziden signifikant zu reduzieren.

3. Wie stellen Sie sicher, dass auf den von Ihnen vertriebenen Pflanzen keine in der EU nicht-zugelassen Pestizide anhaften oder enthalten sind?

Wir stellen sicher, dass auf den von uns vertriebenen Pflanzen keine in der EU nicht zugelassenen Pestizide anhaften oder enthalten sind, indem wir strenge Zertifizierungsvorgaben haben. Alle Blumen und Pflanzen, die wir vertreiben, müssen sowohl nach GLOBALG.A.P. IFA oder einem vergleichbar anerkannten Standard und nach GLOBALG.A.P. GRASP oder einem vergleichbar anerkannten Standard zertifiziert sein, was die Einhaltung aller relevanten Vorschriften und Standards gewährleistet.

4. Wie stellen Sie sicher, dass auf Pflanzen, die als "bienenfreundlich", "insektenfreundlich" oder auf ähnliche Weise gekennzeichnet sind, keine insektengiftigen Pestizide anhaften oder enthalten sind?

Für Pflanzen, die als "bienenfreundlich" oder "insektenfreundlich" gekennzeichnet sind, haben wir spezielle Anforderungen und Kontrollen eingeführt. Diese Pflanzen werden besonders sorgfältig geprüft, um sicherzustellen, dass keine insektengiftigen Pestizide verwendet werden. Unser Pestizidreduktionsprogramm und die strategische Wirkstoffliste tragen dazu bei, den Einsatz solcher Pestizide zu minimieren.

5. Wie stellen Sie sicher, dass die Arbeiter:innen auf den Plantagen, von denen Sie ihre Pflanzen beziehen, nicht mit gesundheitsschädlichen Pestiziden in Kontakt kommen, bzw. welche Maßnahmen zum Arbeiter:innen-Schutz führen Sie durch?

Wir setzen uns dafür ein, dass die Arbeiter:innen auf den Plantagen, von denen wir unsere Pflanzen beziehen, nicht mit gesundheitsschädlichen Pestiziden in Kontakt kommen. Dies erreichen wir durch die Einhaltung strenger Sozialstandards und die Zusammenarbeit mit unseren Lieferant:innen, um sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Zertifizierung nach GLOBALG.A.P. GRASP, die die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen der Arbeiter:innen auf den Plantagen sicherstellt

SPAR

SPAR setzt auf einen Lieferanten für Zierpflanzen, der die dynamische und stark fragmentierte Zierpflanzenbranche für uns bündelt. Dieser arbeitet mit tausenden Artikeln von hunderten Erzeugern zusammen. Flächendeckende Pestizidtests sind gesetzlich nicht vorgeschrieben und sprengen die wirtschaftlichen Möglichkeiten. Daher setzt die Branche auf ein einheitliches Zertifizierungssystem, das als Standard etabliert ist und von allen Lieferanten verlangt wird. So sichern Lieferanten gemeinsam Qualität und Nachhaltigkeit, durch entsprechende Zertifizierungen, die von den Zertifizierern durch Stichproben kontrolliert werden.

Unser Lieferant verfügt über die folgende Zertifizierungen:

  • Fairtrade
  • MPS Florimark TraceCert
  • MPS GlobalGAP Chain of Custody
  • Skal Bio

Auch ist er FSI2025 Compliant / Konform. Die Floriculture Sustainability Initiative (FSI) ist eine marktorientierte Initiative mit Mitgliedern (u. a. Erzeuger- und Züchterorganisationen, Handelsunternehmen, Züchter, Einzelhandel usw.). Die Mitgliedsunternehmen der FSI haben das gemeinsame Ziel, den Blumenzuchtsektor nachhaltiger zu gestalten, indem sie die zertifizierte Produktion und die zertifizierte Beschaffung optimieren.

1. Testet ihr Unternehmen regelmäßig Zierpflanzen auf Pestizidrückstände? Falls ja, bitte erläutern Sie Ihr QS System (z.B. wieviele Proben werden untersucht? zu welchen Zeitpunkten? Etc.)

Wir führen selbst keine regelmäßigen Pestizidanalysen an Zierpflanzen durch.

2. Unterstützen Sie Ihre Lieferant:innen und Produzent:innen dabei biologische Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden zu verwenden? Wenn ja, in welcher Form?

Unser Lieferant fördert bei seinen Vor-Lieferanten den Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln und den Erwerb von Zertifikaten.

3. Wie stellen Sie sicher, dass auf den von Ihnen vertriebenen Pflanzen keine in der EU nicht-zugelassen Pestizide anhaften oder enthalten sind?

Dies wird durch die Zertifikate sichergestellt, wobei die entsprechenden Stellen auch für die Durchführung der Tests verantwortlich sind.

4. Wie stellen Sie sicher, dass auf Pflanzen, die als "bienenfreundlich", "insektenfreundlich" oder auf ähnliche Weise gekennzeichnet sind, keine insektengiftigen Pestizide anhaften oder enthalten sind?

Dies wird durch die Zertifikate sichergestellt, wobei die entsprechenden Stellen auch für die Durchführung der Tests verantwortlich sind.

5. Wie stellen Sie sicher, dass die Arbeiter:innen auf den Plantagen, von denen Sie ihre Pflanzen beziehen, nicht mit gesundheitsschädlichen Pestiziden in Kontakt kommen, bzw. welche Maßnahmen zum Arbeiter:innen-Schutz führen Sie durch?

Unser Lieferant arbeitet hauptsächlich mit niederländischen Züchtern zusammen, wobei die niederländischen Gesetze gelten, denen die Ware entspricht. Die meisten Artikel, die wir aus Afrika importieren, sind Fairtrade-zertifiziert und erfüllen die entsprechenden Fairtrade-Kriterien. 

BLUMEN 2000 & DOLL'S BLUMEN

Die beiden Händler BLUMEN 2000 und Doll’s Blumen haben auf unsere Fragen bisher nicht schriftlich geantwortet. Mit der Geschäftsführung von BLUMEN 2000 gab es zwar eine telefonische Kontaktaufnahme, allerdings keine Freigabe zur Veröffentlichung der Inhalte des Gesprächs.

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