In den vergangenen Jahren sind immer mehr Berichte über das Auftauchen von antibiotikaresistenten Keimen in Ställen großer Mastbetriebe bekannt geworden.
Bereits 2012 untersuchten wir Produkte von vier großen österreichischen Hühnerfleischproduzenten auf antibiotikaresistente Keime (Methicillin-resistenter Staphylococcus Aureus (MRSA) und Extended Spectrum Beta-Laktamase (ESBL) produzierende Escherichia Coli (E. Coli)). Bis auf eine einzige wurden in allen Proben sowohl MRSA als auch ESBL-Keime gefunden.
Was machen diese Keime?
Diese Keime können bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem gravierende gesundheitliche Probleme auslösen. Lungenentzündungen, Harnwegsinfekte, schwere Blutvergiftungen oder komplizierte Entzündungen der Haut können die Folge sein. Das Problem: Da die Keime auf Antibiotika resistent sind, die auch in der Humanmedizin eingesetzt werden, wird es immer schwieriger, ein geeignetes Medikament für die Behandlung zu finden. EU-weit wird von 25.000 Todesfällen jährlich auf Grund von Antibiotika-Resistenzen gesprochen.
Problem Massentierhaltung
Das Problem ist, dass bei der Erkrankung einzelner Tiere in der Massentierhaltung gleich der gesamte Stall mit Antibiotika behandelt wird. Das bedeutet, dass der Großteil der Hühner präventiv mit Medikamenten gefüttert wird, obwohl sie gesund sind. Obendrein werden die Medikamente oft zu kurz verabreicht, sodass Resistenzen entstehen.