GLOBAL 2000 untersuchte gemeinsam mit dem Netzwerk „Friends of the Earth" im Zeitraum März bis Mai 2013 Urin-Proben von insgesamt 182 Testpersonen aus 18 europäischen Ländern auf Glyphosat. Das Ergebnis: Drei von zehn untersuchten ÖsterreicherInnen hatten das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat bzw. seinen Metaboliten AMPA (Aminomethylphosphonsäure) in quantifizierbaren Mengen im Urin.
Die Auswirkungen
Dieser Befund ist besorgniserregend. Bei Glyphosat handelt es sich um ein Pestizid, das in Tierversuchen hormonelle Wirkung zeigt und in zahlreichen wissenschaftlichen Studien mit Störungen der Fortpflanzungsfähigkeit und der embryonalen Entwicklung in Zusammenhang gebracht wird. Hormonell wirksame Pestizide stellen für die menschliche Gesundheit deshalb ein besonderes Risiko dar, weil hormonelle Effekte schon bei kleinsten Dosierungen auftreten.
Die Untersuchung
Die getesteten Personen sind im Alter von 15 bis 65 Jahren, leben im urbanen Raum, verwenden nach eigenen Angaben keine Glyphosat-hältigen Unkrautvernichtungsmittel und ernähren sich nicht überwiegend von Bio-Lebensmitteln. Pro Land wurden zwischen acht und zwölf Personen untersucht, wobei der Anteil positiv auf Glyphosat bzw. auf AMPA getesteter Personen innerhalb der 18 europäischen Staaten signifikante Unterschiede aufwies.
Den höchsten Anteil belasteter Testpersonen hatte Malta mit 90 Prozent, gefolgt von Deutschland mit 80 Prozent, Polen und Ukraine mit 70 Prozent, Belgien mit 64 Prozent, Holland mit 63 Prozent, Tschechien und Zypern mit je 60 Prozent, Lettland mit 55 Prozent, Spanien mit 50 Prozent, Frankreich, Kroatien und Ungarn mit 40 Prozent, Österreich und Georgien mit 30 Prozent, der Schweiz mit 17 Prozent und Mazedonien mit 10 Prozent.