Wo stehen die österreichischen Städte bei der Umsetzung der Energiewende? Bisher gibt es kaum Untersuchungen darüber. Auch nicht darüber wie planvoll und koordiniert die Stadtpolitik an diese Herausforderung herangeht. Der GLOBAL 2000 Klimareport „So heizen Österreichs Landeshauptstädte“ hat deshalb die Wärmeversorgung der österreichischen Landeshauptstädte untersucht: Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil schmutziger Energie problematisch hoch ist und solide Pläne zur raschen Änderung der Situation weitgehend fehlen.
Untersucht wurden die Klimabilanz der aktuellen Wärmeversorgung, vorhandene Klimapläne, Ziele und Maßnahmen. Die Datenlage unterscheidet sich in den jeweiligen Städten stark, dennoch ist es möglich, ein gutes Bild von der Lage in Österreich zu skizzieren. In allen Landeshauptstädten zeigt sich ein viel zu hoher Anteil speziell von Gas und Öl.
Klimaziele, Strategien und Maßnahmen der Städte oft mangelhaft
Der Report zeigt, dass nur wenige Landeshauptstädte ambitionierte Klimaziele verfolgen. Positiv ist, dass Wien und Klagenfurt bis 2040 frei von fossiler Energie sein wollen. In Graz und Linz sind ähnliche Zielsetzungen derzeit in Diskussion. Innsbruck will 100 Prozent erneuerbare Energie erst zehn Jahre später erreichen. Salzburg setzt sich lediglich Teilziele, die oft unambitioniert ausfallen. So will man den Anteil erneuerbarer Energie in der Fernwärme bis 2040 auf lediglich 50 Prozent anheben. Das kommt zu spät und ist viel zu wenig. St. Pölten, Bregenz und Eisenstadt haben derzeit kein Ziel definiert, ab wann die gesamte Wärmeversorgung der Stadt frei von fossiler Energie sein soll.