Hecken sind ein wichtiger Bestandteil eines Naturgartens. Wie bei anderen Pflanzen, gilt auch bei den Sträuchern für Ihre Hecke, dass heimische Arten für die hiesige Tierwelt wertvoller sind als fremdländische. Dass Thujen kein ökologisches Highlight sind, ist schon hinlänglich bekannt, aber auch der chinesische Wacholder, Scheinzypressen, Kirschlorbeer oder Forsythien sind für die heimische Insekten- und Vogelwelt so gut wie wertlos. Auch der bei einigen Faltern beliebte Sommerflieder vermittelt ein trügerisches Bild, denn zwar liefert er den ausgewachsenen Schmetterlingen Nektar, doch für die Schmetterlingsraupen sind sie keine geeigneten Pflanzen und tragen deshalb nichts zur Vermehrung der gefährdeten Schmetterlinge bei.


Heimische Wildfruchthecken dagegen werden das ganze Jahr über von den unterschiedlichsten Tieren besucht: Die Blüten werden von Bienen und anderen Bestäubern angeflogen, Raupen ernähren sich von den Blättern und können sich zum ausgewachsenen Schmetterling entwickeln, Vögel versorgen sich im Winter mit den süßen und vitaminreichen Früchten und das Falllaub und der Raum unter den Hecken dient Igeln als Unterschlupf und Winterquartier.
Falls sie unbedingt auch im Winter einen Sichtschutz benötigen, gibt es einige heimische Arten die zwar nicht immergrün sind, die aber sehr dicht wachsen und deren Blätter bis in den Winter hinein an den Ästen bleiben, wie z.B. Hainbuche, Feldahorn, Liguster, Gewöhnlicher Schneeball und Roter Hartriegel. Heimische, immergrüne Arten als alternative zur Thujenhecke sind die Eibe oder der Efeu.
Die Auswahl der Hecke macht einen großen Unterschied
Ein paar Zahlen zu den wertvollen, heimischen Sträuchern: Von Arbeiten des Insektenforschers Helmut Zwölfer ist bekannt, dass Salweiden - besser bekannt als Palmkätzchen - von mehr als 200 Insektenarten angeflogen werden, darunter allein mehr als 30 Wildbienenarten. Auf Grund ihrer sehr zeitigen Blüte im Frühling sind sie besonders wertvoll. Auf Weißdorn wurden mehr als 160 Insektenarten beobachtet, auf Schlehen über 130, auf Liguster immerhin noch mehr als 20 und an den fremdländischen und außerdem meist sterilen Forsythien nur eine einzige.
Aber nicht nur die Insekten erfreuen sich an den heimischen Hecken, so versorgt die Haselnuss mehr als 30 Säugetierarten mit Nahrung und die Hagebutte 28. Über 50 Vogelarten fliegen auf die Eberesche - deshalb auch als Vogelbeere bekannt - oder den Schwarzen Holunder. Beim Holunder ist ganz interessant, dass die Blüten bei Insekten eher nicht gefragt sind, aber dafür abgebrochen Zweige mitunter von Wildbienen besiedelt werden. Noch lieber als im Holunder siedeln sich Bienen, wie z.B. die Stängel-Mauerbiene und verschiedene Maskenbienenarten, in abgebrochenen oder abgeschnittenen Brombeerranken an, die gegen den Himmel zeigen (man kann selbst auch ganz einfach alte Brombeerranken mit ca. 1m Länge abschneiden und senkrecht in die Erde stecken).


Heimische Sträucher haben aber noch mehr Vorteile als den ökologischen Nutzen, denn sie sind meist anspruchslos und brauchen wenig Pflege, sind oft gesund und robust gegen Schädlinge und zudem günstig zu bekommen.