02.06.2017

Fragen und Antworten zu Trumps Ausstieg aus dem Klimaabkommen

Die USA sind nun also aus dem Klimaschutzabkommen von Paris ausgetreten. Doch was bedeutet das für den Rest der Welt? Und wie schlimm sind die Folgen des Austritts?

Donald Trump (c) Gage Skidmore / flickr.com CC-BY-SA
CC-BY-SA Donald Trump (c) Gage Skidmore / flickr.com / Original unter http://bit.ly/2qNQlxY

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Es ist ein schwarzer Tag für das Klima. Am 1. Juni gibt US-Präsident Trump bekannt, sich aus dem Klimaschutzabkommen von Paris zurückzuziehen. Für uns ist das ein Rückschlag, aber auch Präsident Trump hat ein Ablaufdatum und es gibt viele Verbündete, die diese Haltung nicht akzeptieren. Die USA isoliert sich international und Trump sogar im eigenen Land, denn selbst die US-Mineralölwirtschaft will diesen radikalen Weg nicht mitgehen.

Wir haben für Sie die häufigsten Fragen zu Donald Trumps Ausstieg aus dem Klimaschutzabkommen beantwortet:

Was heißt der Ausstieg der USA fürs Abkommen von Paris?

Formal erstmal wenig. Sobald Präsident Trump den Austritt einreicht, wird dieser erst Jahre später rechtlich gültig und zwar frühestens am 4. November 2020. Dann ist Trump möglicherweise nicht mehr im Amt und ein Nachfolger könnte diese Fehlentscheidung rückgängig machen. Bis dahin gilt das Abkommen von Paris auch in den USA. Symbolisch ist es aber ein desaströser Schritt der zeigt, dass die USA nicht zur Zusammenarbeit bereit, um sind das global größte Problem der Menschheit zu lösen. Trump kündigte außerdem an, die Implementierung von Klimaschutzmaßnahmen sofort zu stoppen. Die USA kann formal und mit sofortiger Wirkung auch aus der gesamten Klima-Rahmenkonvention (dem-UN-Dach) aussteigen, davon ist allerdings bis jetzt noch nichts herauszuhören.

Was heißt das fürs Klima?

Die USA sind der zweitgrößte Treibhausgasemittent der Welt und für etwa 17 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Im Umkehrschluss heißt das, dass Länder, die für mehr als 80 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind, weiter am Klimaschutz zusammenarbeiten werden. Trump hat bereits zuvor die strengen Emissionsvorschriften der Obama-Regierung für Kohle aufgehoben, das schädigt bereits jetzt Klima und Gesundheit der AmerikanerInnen. Was er nicht kann, ist die Klimaschutzbemühungen von Bundesstaaten, Städten, Gemeinden und Wirtschaftsbetrieben zu verhindern. Kalifornien ist für sich schon die sechstgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und wird weiter Klimaschutz betreiben. Er wird Schaden anrichten, aber er kann das Rad der Zeit auch in den USA nicht völlig zurückdrehen.

Was heißt das für Entwicklungsländer?

Präsident Trump wird alle Beiträge zum "Green Climate Fund" einstellen. Dieser unterstützt die ärmsten Entwicklungsländer, die wenig zum Problem beigetragen haben und schon jetzt hart von den Folgen getroffen werden. Da die USA einer der Hauptgeldgeber sind, wird dieser Schritt das Schicksal von Hunderttausenden oder Millionen armen Menschen negativ beeinflussen. In seiner Rede kündigte er an, das Geld für die Terrorbekämpfung, also das Militär und den Sicherheitsapparat, einzusetzen.

Gibt es auch positive Nachrichten?

Ja, der Rest der Welt hat bis jetzt deutliche Geschlossenheit gezeigt, das ist ein gutes Zeichen. In China und Indien laufen die Klimaschutzprogramme viel schneller an als erwartet: In China ist der Kohleverbrauch die letzten drei Jahre bereits gesunken, in Indien geht der Ausbau erneuerbarer Energie so schnell voran, dass viele geplante Kohlekraftwerke nicht gebaut werden. Erste Analysen schätzen diese Einsparung auf 2-3 Milliarden Tonnen CO2 ein. Der Schaden, den Trump anrichten könnte, wird mit etwa 400 Mio. Tonnen CO2 bewertet. Das heißt, wenn der Rest der Welt zusammensteht, kann ein "Ausfall" der USA eine Zeit lang kompensiert werden.

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