10.12.2012

Frische Kräuter im Winter - muss das sein?

Frische Kräuter sind aus der heimischen Küche nicht wegzudenken: Was wäre eine Suppe ohne duftenden Schnittlauch, Erdäpfel ohne die feine Würze der Petersilie oder ein Fischfilet ohne Dille? Gerade in den Wintermonaten sind Kräuter jedoch oft mit Pestiziden belastet.

Die drei gängigsten frischen Kräuter Schnittlauch, Petersilie und Dille finden wir im Supermarkt das ganze Jahr über. Von Mitte Mai bis Mitte November stammen die Kräuter meist von österreichischen Bauern- und Bäuerinnen. In den Wintermonaten beziehen die Supermärkte die frischen Kräuter aus dem Mittelmeerraum von Italien bis Israel.

Leider haben aber auch ProduzentInnen im mediterranen Raum im Winter mit schwierigen Witterungsbedingungen zu kämpfen. Kühles und feuchtes Wetter macht die Pflanzen anfälliger für Krankheiten, deshalb wird mehr gespritzt. Noch dazu werden die eingesetzten Pflanzenschutzmittel unter diesen Wetterbedingungen langsamer abgebaut, es kommt leichter zu Rückständen.

Belastung durch Pflanzenschutzmittelrückstände

Aber nicht nur die Witterungsbedingungen erschweren es den ProduzentInnen, rückstandsfreie Kräuter zu produzieren. Hinzu kommt, dass der Handel gerade zu den großen Feiertagen wie Weihnachten oder Silvester besonders große Mengen an Kräutern bestellt. Die LieferantInnen kaufen dann nicht mehr nur von ihren langjährigen, sondern auch von unbekannten Produzenten, wo sie keine Kontrolle über die Pestizid-Rückstände haben.

Was kann ich als KonsumentIn tun?

Wir von GLOBAL 2000 raten KonsumentInnen beim Kräutereinkauf das ganze Jahr über: Greifen Sie zu frischen Kräutern oder Topfkräutern aus biologischem Anbau. Im Winter, wo in unseren Breiten keine frischen Kräuter gedeihen, muss dennoch niemand auf feine Aromen verzichten. Schnittlauch, Petersilie und Dille sind tiefgefroren eine gute Alternative, weil sie ihren frischen Gegenstücken in Qualität und Aroma am nächsten kommen. Eher herbe Kräuter wie Salbei, Thymian und Liebstöckl behalten ihr Aroma auch beim Trocknen gut. Basilikum kann als Pesto ein Stück Sommer in den Winter retten. Und wenn es um das Verzieren festlicher Platten geht: Kreative Gestaltung gelingt auch ohne Kräuselpetersilie.

Text von Judith Beningi