09.11.2021

Klimaschutz-Index: Österreich fällt auf Platz 36

Österreich fällt beim Climate Change Performance Index um einen Platz auf Rang 36 ab und rangiert damit unter den „low performern“. Wir brauchen ein wirksames Klimaschutzgesetz um die Treppe wieder hochzuklettern.

Heute wurde der Internationale Klimaschutzindex (Climate Change Performance Index) von Germanwatch vorgestellt, in dem 64 Staaten auf ihre Fortschritte in Sachen Klimaschutz bewertet werden. Zusammen verursachen diese Länder etwa 90 % der weltweiten Treibhausgasemissionen. 

Wie jedes Jahr bleiben die ersten drei Plätze frei, denn noch immer schafft es kein Land das Klima ausreichend zu schützen. 

Die Vorzeigestaaten:

  • Platz 4: Dänemark führt das Feld an, das Land peilt eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 70 % bis 2030 an und wird damit weit mehr beitragen als der EU-Schnitt. 
  • Platz 5: Schweden 
  • Platz 6: Norwegen

Im Mittelfeld:

  • Platz 10: Indien punktet durch sehr niedrige Treibhausgasemissionen pro Kopf.
  • ....
  • Platz 36: Österreich fällt im Vergleich zum Vorjahr einen Platz hinunter. Im internationalen Vergleich gehören wir nach wie vor zu den „low performern“ beim Klimaschutz. Angesichts der vielen Möglichkeiten, die wir noch immer vor ungenutzt lassen, ist das ein verheerendes Bild. Zwar gab es in den letzten zwei Jahren auch große Fortschritte, es braucht jetzt aber rasch ein wirksames Klimaschutzgesetz, damit Österreich zu den führenden Nationen beim Klimaschutz aufschließen kann.
  • Platz 37: China konnte sich wegen hoher Investitionen in erneuerbare Energien um vier Plätze verbessern. 

Die Nachzügler:

  • Platz 55: USA dümpelt wegen anhaltend hoher Emissionen in den letzten Reihen.
  • Platz 56: Russland
  • Platz 58: Australien hält noch immer vehement an der Kohle-Förderung fest.
  • Platz 61: Kanada ist unter den letzten, weil nach wie vor kein Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle- und Ölförderung aus Teersanden geplant ist. 

Die gesamte Liste finden Sie hier: Climate Change Performance Indexexternal link, opens in a new tab

Pro-Kopf-Emissionen sind größtes Problem

Dass wir in Österreich so schlecht abschneiden, liegt vor allem an den vergleichsweise hohen Treibhausgasemissionen von mehr als 9 t CO2 pro Kopf. Seit 30 Jahren sind die Emissionen in unserem Land nicht mehr gesunken. Ähnlich schlecht ist der enorme Energieverbrauch.
Was zudem noch fehlt, ist ein wirksames Klimaschutzgesetz. Klimaschädliche Autobahnprojekte sind nach wie vor in Planung, der Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen ist rechtlich noch nicht fixiert und ein Energieeffizienzgesetz ist überfällig.  

Pluspunkte sammeln wir durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien und die Ankündigungen im Regierungsprogramm. 

Mahnwache für ein Klimaschutzgesetz

Weil ein wirksames Klimaschutzgesetz nach wie vor fehlt, halten unsere freiwilligen Aktivisten und Aktivistinnen derzeit eine Mahnwache vor dem österreichischen Parlament ab, die bis zum geplanten Ende der Klimakonferenz am 12. November beibehalten wird.

Aktion am Heldenplatz: Aktive von GLOBAL 2000 halten Mahnwache für ein dringend nötiges Klimaschutzgesetz

GLOBAL 2000 / Manuela Ruzicka

Österreich ist beim Klimaschutz leider noch kein Vorbild. Doch das kann sich mit einem wirksamen Klimaschutzgesetz ändern. Kleine Veränderungen reichen nicht aus. Es braucht dafür ein umfassendes Upgrade des Klimaschutzgesetzes, damit wir unsere Ziele erreichen.