29.07.2022

Faktencheck: Neue Gentechnik in der Landwirtschaft

Die Neue Gentechnik (NGT) in der Landwirtschaft verspricht uns viel. Doch was kann die Chemie- und Saatgutindustrie wirklich zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft beitragen? Im Faktencheck beschäftigen wir uns mit den brennendsten Fragen zum Einsatz der NGT in der Landwirtschaft und geben kurze und prägnante Antworten.

In der EU und in Österreich gibt es nahezu keine gentechnisch veränderten Lebensmittel im Handel. Grund sind die strengen Zulassungsregeln. Noch ist Gen-Food in der EU strikt geregelt. Jetzt aber will die Gentech-Lobby für größere Profite die umfassende Risikoprüfung, lückenlose Rückverfolgbarkeit und verpflichtende Kennzeichnung von Neuer Gentechnik (NGT) in Lebensmitteln aushebeln.

Große Versprechen, was steckt dahinter?

Mächtige Chemie- und Saatgut-Konzerne wie Bayer oder Corteva versuchen, Patente auf NGT-Pflanzen und Saatgut zu besetzen. Außerdem drängen sie darauf, neue gentechnisch veränderte Pflanzen von der EU-Kommission als „natürlich“ definieren zu lassen. Die Lobby-Power scheint Früchte zu tragen. Die EU-Kommission ist drauf und dran das aktuell geltende EU-Gentechnikrecht für Landwirtschaft zu deregulieren.

Die Konzerne versprechen das Ende des Hungers im Globalen Süden oder die Lösung der Klimakrise. Doch wie viel Wahrheit steckt dahinter? Wir haben die großspurigen Versprechen einem Faktencheck unterzogen und uns unter anderem folgenden Fragen gewidmet:

  1. Reduziert die Neue Gentechnik den Pestizideinsatz?
  2. Ist die Neue Gentechnik wirklich präzise und sicher?
  3. Nützt die Neue Gentechnik den kleinen Züchter:innen?
Unser Fazit:

Statt die Ursachen der landwirtschaftlichen Probleme zu beseitigen, behandeln die Klassische und die Neue Gentechnik nur die Symptome der industriellen Landwirtschaft. Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft braucht es aber echte Lösungen.

Österreich ist seit dem erfolgreichen Gentechnik-Volksbegehren im Jahr 1997 Pionier in der biologischen und gentechnikfreien Landwirtschaft. Damit das so bleibt, fordern wir mit tausenden Unterstützer:innen der „Pickerl drauf“-Kampagne, die Österreichische Bundesregierung dazu auf, das aktuell geltende EU-Gentechnikrecht für Landwirtschaft auf EU-Ebene zu verteidigen.

Darüber hinaus müssen endlich mehr Gelder in die biologische Landwirtschaft und gentechnikfreie Pflanzenzüchtung investiert werden. Bäuerinnen und Bauern müssen bei der Umstellung auf eine biologische Bewirtschaftung bestmöglich unterstützt und beraten werden. Ebenso müssen die Leistungen fair entlohnt werden. Nur so kann auch in Zukunft die biologische Vielfalt auf unseren Feldern erhalten und die Ernährungssicherheit gewährleistet bleiben.

Fordern Sie mit uns gemeinsam „Pickerl drauf!“

Setzen Sie sich dafür ein, dass Neue Gentechnik im Essen auch weiterhin streng reguliert und gekennzeichnet bleibt:

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