Im Rahmen von Naturausflügen, Exkursionen und Workshops lernten rund 200 TeilnehmerInnen, welch hohen Stellenwert der Umweltschutz in Österreich hat und welchen Beitrag sie selbst dazu leisten können.
Ziel des Projektes war es neben einer Vielzahl anderer Initiativen des Vereins menschen.leben MigrantInnen und Flüchtlinge auch über das Thema Umweltbildung bei ihrer Integration in Österreich zu unterstützen. Das Projekt stieß von Anbeginn auf große Neugier, insbesondere die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge freuten sich über die zahlreichen Informationen, die für ein gutes Miteinander in Österreich und Europa wichtig sind. Besonders beeindruckt waren sie etwa auch vom Besuch einer Recyclinganlage, wo sie erfuhren, wie wertvoll es ist, kostbare Rohstoffe wieder in einen Wertstoffkreislauf zurückzuführen und damit Kosten und Ressourcen zu sparen. „In Afghanistan gibt es Mülleimer nur in den größeren Städten, am Land wird der Müll einfach in die Natur geworfen und manchmal von anderen Personen abgeholt und weiterverkauft“, erzählt der 16-jährige Farid.

Naturausflüge als Teil von Landeskunde
Umso wichtiger ist es diesen Menschen, die in Österreich eine neue Heimat suchen, auch im Rahmen von Naturausflügen nahezubringen, wie schützenswert die österreichische Naturlandschaft ist. So waren auch die jungen Flüchtlingsburschen der Wohngemeinschaft Bad Vöslau mit den Umweltpädagogen im Wald unterwegs und lernten viel über Naturschutz, Kräuterkunde und die österreichische Fauna und Flora. „Es war beeindruckend zu sehen, wie die Burschen, die viel mitgemacht und teilweise eine dramatische Flucht hinter sich haben, sich auf die Natur eingelassen haben und wie dies ihre Gesichter verändert hat“, berichtet Sozialpädagogin Patricia Sagat. Die Burschen stellten viele Fragen, zeigten sich höchst interessiert und waren sich alle einig: „Wann ist der nächste Workshop?“
Auch der Bad Vöslauer Bürgermeister DI Christoph Prinz unterstützt dieses Projekt: „Ich halte diese gemeinsamen Aktionen für sehr wichtig, weil so ein reibungsloses Zusammenleben erleichtert wird. Flüchtlinge lernen, was sie hier im täglichen Leben berücksichtigen müssen und die einheimische Bevölkerung sieht, dass sie bereit sind, sich mit unseren Vorschriften zu beschäftigen. Natur tut jedem gut. Und warum sollten Flüchtlinge nicht die gleichen positiven Erfahrungen machen können wie wir Einheimischen?“
Im Sinne der Nachhaltigkeit wollen die Initiatoren GLOBAL 2000 und Verein menschen.leben das von der ARA (Altstoff Recycling Austria AG) und der Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ geförderte Projekt 2015 fortsetzen. „Alle nun gewonnenen Daten und Erfahrungen zeigen eindeutig, dass wir auf dem richtigen Weg sind und damit viel zur Integration der Zielgruppen beigetragen wird. Unser Ziel ist es, dieses Pilotprojekt als langfristig angelegtes Umweltbildungsprojekt zu etablieren, was den Menschen und der Natur gleichermaßen zu Gute kommt“, sind sich die ProjektkoordinatorInnen Lisa Jochmann (Verein menschen.leben) und Thomas Lackner (GLOBAL 2000) einig.