25.11.2021

Wie schafft Österreich die Klimawende?

Hier finden Sie die Aufzeichnung des diesjährigen Vienna Forum on Climate Action "Wie schafft Österreich die Klimawende?".

VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten darüber, wie Österreich die Klimawende schaffen kann. 

Wie schafft Österreich die Klimawende?

Die Erreichung der Klimaschutzziele erfordert einen weltweiten Kraftakt. Der Weltklimarat warnt vor verheerenden Auswirkungen der Klimakrise und ruft zu drastischen Emissionssenkungen auf. Währenddessen hat Österreich bereits beschlossen, bis 2040 klimaneutral zu werden. Das Ziel ist klar, doch derzeit sind wir nicht auf Kurs. Welchen Beitrag kann ein neues Klimaschutzgesetz leisten? Braucht es mehr verbindliche Vorgaben oder reicht es Anreize für Technologie und Innovation zu setzen, damit wir Öl, Gas und Kohle hinter uns lassen können? Wie Österreichs Weg in eine positive Klimazukunft aussehen kann, darüber diskutieren Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Ablauf:

Moderation: Monika Auer (ÖGUT)

Keynote
Österreichs Weg zur Klimaneutralität aus Sicht der Ökologischen Ökonomie
Sigrid Stagl (WU Wien)

Podiumsdiskussion
mit VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft:

  • Sigrid Stagl (Leiterin des Institute for Ecological Economics der Wirtschaftsuniversität Wien)
  • Eli Widecki (Büroleiter, Staatssekretär Magnus Brunner, BMK)
  • Alexander Hochauer (kaufmännischer Geschäftsführer, Windkraft Simonsfeld)
  • Johannes Wahlmüller (Klima- und Energiesprecher GLOBAL 2000)

 

Die Ergebnisse zusammengefasst

Beim vierten Vienna Forum on Climate Action haben Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Rahmen einer Online-Veranstaltung darüber diskutiert, welche Schritte notwendig sind, um die Klimawende in Österreich zu schaffen. Es diskutierten dabei Sigrid Stagl (Leiterin des Institute for Ecological Economics der Wirtschaftsuniversität Wien), Eli Widecki (Büroleiter, Staatssekretär Magnus Brunner, BMK), Alexander Hochauer (kaufmännischer Geschäftsführer, Windkraft Simonsfeld) und Johannes Wahlmüller (Klima- und Energiesprecher GLOBAL 2000). Durch die Veranstaltung führte Monika Auer (Generalsekretärin, ÖGUT).

Den Anfang machte Sigrid Stagl mit einem Impulsvortrag, in dem sie aus Sicht der Umweltökonomie Erfordernisse darstellte. Sie zeigte gleich zu Beginn auf, dass Österreichs Klimabilanz zu wünschen übrig lässt: Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Dänemark sind bei uns die Treibhausgasemissionen in den letzten 30 Jahren nicht gesunken. Demgegenüber befürworten in Umfragen 81% mehr finanzielle Unterstützung für saubere Energie. In Summe sollte es gelingen, unser Wirtschaftssystem so auszurichten, dass wir innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaften und gleichzeitig soziale Bedürfnisse erfüllen.

Derzeit werden in Österreich unsere sozialen Bedürfnisse von der Wirtschaftsleistung im Durchschnitt zwar gut abgedeckt, allerdings überschreiten wir in vielerlei Hinsicht planetare Grenzen. Politisch wird eine sozial-ökologische Steuerreform als wichtiges Mittel angesehen, aber es geht auch um soziale Innovationen, die mit geringerem Energie- und Ressourcenaufwand eine hohe Lebensqualität ermöglichen. Sie zeigte zudem auf, dass vor allem junge Menschen stark von der Klimakrise betroffen sind und es deshalb nicht verwunderlich ist, wenn sie sich jetzt stark zu Wort melden und die Politik fordern, mehr zu tun. Hier können Sie die Präsentation downloaden

Die Diskussion drehte sich dann um die Fragestellung, was in Österreich jetzt zu tun ist. Eli Widecki (Büroleiter, Staatssekretär Brunner) betonte die Rolle von Investitionen und Innovationen und vertrat die Ansicht, dass Klimaschutz als Chance angesehen werden sollte. Zahlreiche Gesetze, wie ein Klimaschutzgesetz und ein Erneuerbaren-Wärmegesetz, sind in Vorbereitung und die Zusammenarbeit laufe gut. Alexander Hochauer (Windkraft Simonsfeld) sah hingegen die Politik in der Pflicht die Rahmenbedingungen für die Energiewende zu verbessern, so sei das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz immer noch nicht gültig, was die Planung von weiteren Projekten erschwert. Dazu kämpft man nach wie vor mit dem NIMBY (Not in my backyard)-Problem.

Generelle Zustimmung, dass es für den Ausbau erneuerbarer Energie verbesserte Rahmenbedingungen braucht, kam von Johannes Wahlmüller (Klima- und Energiesprecher von GLOBAL2000), auch er sah die Politik gefordert, wichtige Vorhaben auf den Boden zu bringen. So braucht es ein wirksames Klimaschutzgesetz, das verbindliche Vorgaben enthält und die rasche Umsetzung eines Erneuerbaren Wärmegesetzes mit einem verbindlichen Fahrplan raus aus Öl- und Gasheizungen.

Abschließend stellte die Moderatorin Monika Auer (ÖGUT) die Frage, ob junge Menschen nach der Veranstaltung ermutigt seien. Die Frage wurden von den Diskussionsteilnehmer:innen einhellig so beantwortet, dass Klimaschutz auch eine positive Zukunft für Österreich sei, für die es sich einzusetzen lohne. Es geht jetzt vor allem um die Umsetzung.

Die Veranstaltung wurde von GLOBAL 2000 in Kooperation mit der Windkraft Simonsfeld organisiert.