Welche Ausmaße der Klimawandel noch annehmen wird, hängt sehr stark von unserem Handeln ab. Bisher ist die weltweite Temperatur gegenüber dem vorindustriellen Niveau um etwa ein Grad gestiegen. Zum Vergleich: Beim Übergang von der letzten Eiszeit erwärmte sich die Erde um etwa 5 °C und brauchte dafür 5.000 Jahre. Unser Verhalten hat zu einem Anstieg von einem Grad in nur 100 Jahren geführt. Das macht sich bemerkbar: 18 der 19 heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren seit dem Jahr 2001 (Stand: 2019). Bis Ende des Jahrhunderts könnte die Temperatur um 4,8 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau steigen. Je höher die Temperatur steigt, desto größer die Risiken, die damit verbunden sind. Lesen Sie hier mehr zu den Folgen des Klimawandels in Österreich.
Jedes Zehntel Grad Erderhitzung zählt
Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hat in einem “Special Report” untersucht, ob es noch möglich ist, die Zunahme der weltweiten Erhitzung unseres Planeten auf weniger als 1,5 °C einzugrenzen und welche Folgen es haben würde, wenn das nicht gelingt. Die Ergebnisse sind ermutigend und besorgniserregend zugleich. So zeigt der Bericht, dass schon die bisherige Erhitzung von einem Grad bereits zu schwerwiegenden Folgen für das weltweite Klima geführt hat. Ermutigend sind die Ergebnisse, weil der Bericht zeigt, dass es immer noch möglich ist, die Erhitzung und damit die Folgen für das Klima zu begrenzen. Die Ergebnisse zeigen, dass schon ein Temperaturunterschied von 0,5 °C große Auswirkungen auf das Leben auf unserem Planeten haben würde. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob sich unser Planet um 1,5 Grad oder 2 Grad erhitzt. Jedes zehntel Grad zählt.
Mit zunehmendem Wissensstand wird der Klimawandel immer gefährlicher eingeschätzt. In den sogenannten "reasons of concern" fasst der Weltklimarat die wesentlichen Risiken zusammen. Im Jahr 2014 wurde erstmals die Kategorie "very high risk" (violett) eingefügt. Die höher eingeschätzten Risiken haben auch dazu geführt, dass bei den Zielen nachgeschärft wurde und bei der Klimakonferenz in Paris festgelegt wurde, die globale Erwärmung auf möglichst weit unter 2° einzudämmen und dass Anstrengungen unternommen werden sollen, sie auf 1,5 °C einzugrenzen. Vor allem sensible Ökosysteme sind aber schon jetzt, ab einer Erwärmung von einem Grad, bedroht.