Der Mehrweg-Guide für Österreich

Reuse (Wiederverwenden) ist die Devise für eine umweltschonende Zukunft. Daher haben wir hier ein paar Mehrweg-Alternativen für Sie zusammengetragen – für den Alltag sowie für größere Veranstaltungen oder auch die Gastronomie. Mehrweg ist wieder im Trend. Let‘s choose reuse!

Getränke

Gerade bei Bier und Mineralwasser sind wir Mehrwegflaschen gewohnt, das Angebot ist größer als bei anderen Produkten. Allerdings gibt es seit einiger Zeit vermehrt Fruchtsäfte, Limonaden und Eistees in Mehrweg-Flaschen.  Wir haben hier ein paar neue Mehrweg-Zugänge für Sie:

  • LIMÖexternal link, opens in a new tab: ist eine Marke von Radlberger und wird vom Getränkehersteller Eggerexternal link, opens in a new tab in einer 1-Liter Mehrweg-Glasflasche angeboten. Erhältlich sind die Sorten Orange, Zitrone & Himbeere. Da die Flaschen ohne individuelles Branding auskommen, lassen sie sich auch für andere Marken übernehmen.
  • Almdudlerexternal link, opens in a new tab: Almdudler hat gleich Anfang 2021 bekanntgegeben, dass es nun Almdudler Original und Zuckerfrei wieder bei Spar in der 1-Liter Mehrweg-Glasflasche geben wird.  
  • Spar-Eigenmarke: Die Supermarktkette Spar bietet verschiedene Limonaden in Mehrweggebinden an: Apfelsaft, Orangensaft sowie Cola, Kräuter-Limo und Sodawasser.
  • Murelliexternal link, opens in a new tab: Zitrone, Orange, Cola, Rhabarber-Minze, Himbeere – um nur einige der vielen Geschmacksrichtungen zu nennen. Die Limos sind derzeit hauptsächlich in der Steiermark und Kärnten erhältlich.
  • VO ÜSexternal link, opens in a new tab: Die Limonaden, Eistee und Mineralwasser von VO ÜS gibt es in Mehrwegflaschen, derzeit nur in Vorarlberg erhältlich.

Natürlich ist die selbstgemachte Limo noch immer die umweltschonendste und vermutlich auch gesündere Alternative.

Milch(-Produkte) und Pflanzendrink-Alternativen

Es gibt sie wieder, die Milch in der Mehrwegflasche! Aber auch vegane Alternativen oder Joghurt im Mehrweg-Glas kann man mittlerweile wieder in den Regalen mancher Supermärkte finden.

  • Die Molkerei Berglandmilchexternal link, opens in a new tab ist Vorreiter mit ihren verschiedenen Tochterbetrieben und brachte im März 2020 wieder eine 1l Mehrwegflasche in den Handel. Demnach ersetzt nun eine Mehrweg-Flasche mehr als 15 Einweg-Flaschen, bei einer Pfandgebühr von 22 Cent pro Flasche. Zu den Investitionen der in Wels sitzenden Firma zählt zudem eine zusätzliche Glas-Abfüll-Anlage. 
  • Milch der Marke Tirolexternal link, opens in a new tab wird wieder in Mehrweg-Flaschen angeboten. 
  • Auch finden sich mittlerweile pflanzliche Alternativen zu Milch in Mehrwegflaschen: Ein Hafer- und ein Drinkel-Drink von Schärdingerexternal link, opens in a new tab, sowie ein Hafer-Drink und ein Kakao-Drink von Spar*Natur purexternal link, opens in a new tab.
  • Joghurt im Glas gibt es in einzelnen Supermärkten. Aber Vorsicht, nicht alle Joghurtgläser sind auch tatsächlich Mehrweg-Gläser. Ein Blick aufs Kleingedruckte lohnt sich.

Mehrweg-Initiativen in den Bundesländern

Burgenland

  • Die Initiative „a sauberes Festlexternal link, opens in a new tab“ ist eine Aktion speziell für Events von Vereinen, die Lebensmittelabfälle und Müllberge reduzieren wollen. Die Initiative bietet zum einen den geförderten Verleih von Mehrwegbechern an, zum anderen kann man sich unter Einhaltung diverser Auflagen das Branding „a sauberes Festl“ für die jeweilige Veranstaltung anrechnen lassen, wodurch das Event von Seiten des Landes zusätzlich gefördert wird. Ganz nach dem Motto „Feiern, Tanzen, Trinken, Umwelt schonen“ wird hier Spaß mit Umweltschutz verbunden. 
  • Für Fußballvereine gibt es die Mehrwegbecher-Förderaktionexternal link, opens in a new tab, wodurch Plastikvermeidung und Umweltbewusstsein gefördert wird. 
  • Der Blog „Distelgrünexternal link, opens in a new tab“ bietet Ihnen eine tolle Übersicht, wo im Burgenland Zero Waste Läden zu finden sind, in denen man Unverpacktes einkaufen kann.

Allgemein scheint es im Burgenland regelrechte Aufbruchstimmung in Richtung Mehrweg zu geben. Der Verband Abfallberatungexternal link, opens in a new tab erklärt, dass aufgrund der steigenden Nachfrage hinsichtlich Mehrweg auch Produzenten und Handel wieder verstärkt darauf zurückgreifen. Dabei gab es allein im Burgenland eine um 10 % gestiegene Nachfrage für Mehrweg-Glasflaschen zwischen 2018 und 2019. 

Steiermark

  • Die „Allweg-Steiermarkflascheexternal link, opens in a new tab“ ist eine handelsübliche Weinflasche mit Panther-Branding am Flaschenhals. Die Mehrwegflasche kann in zahlreichen steirischen Betrieben wieder retourniert werden. Durch den Einsatz der Mehrwegflasche werden 96 % der Energie, die davor in die Produktion der Einwegflaschen geflossen ist, und 2.400 Tonnen Altglas jährlich gespart.
  • In Graz gibt es einen Mehrweg-Kaffeebecher namens Backcupexternal link, opens in a new tab. Es handelt sich dabei um einen Pfandbecher, der in weit mehr als 50 Partnerbetrieben erworben bzw. zurückgegeben werden kann. Dadurch können nicht nur Ressourcen gespart, sondern auch vermeidbarer Müll aus dem Stadtbild verbannt werden. 
  • Die Grazer Coffee-Shop Kette Tribekaexternal link, opens in a new tab bietet Mehrweggläser mit Drehverschluss in drei verschiedenen Größen an. Der Pfandpreis beläuft sich auf zwei Euro. Der große Vorteil: Nutzt man die Mehrwegalternative, ist jeder Kaffee um zwanzig Cent günstiger! In Anbetracht dessen, dass Österreichexternal link, opens in a new tab weltweit zur Spitze im Kaffeekonsum zählt (6,65 kg pro Kopf pro Jahr – Rang 7), eine super Sache, um Müll beim Konsum unterwegs zu vermeiden. 
  • Zero Waste Läden: Wer in der Steiermark auf der Suche nach Unverpackt-Läden ist, wird definitiv fündig: So gibt es sechs Geschäfteexternal link, opens in a new tab in fünf Städten – unverpackt einkaufen in Hartberg, Deutschlandsberg, Voitsberg, Gleisdorf und Eibiswald.

Unverpackt Laden

Public Domain von pixabay.com

Niederösterreich

Oberösterreich

  • Der Unimarkt in Waldhausen ersetzt 70 % seiner Plastikverpackungen in der Feinkost durch eine Mehrweg-ecoBOXexternal link, opens in a new tab. Ganz nach dem Slogan “Mehrweg ist der Weg“ haben sie ein lokales, gut durchdachtes Mehrweg-Boxen System für Waldhausen und die umliegenden Gemeinden geschaffen, mit dem sie Berge an Verpackungsmüll vermeiden können. 
  • Für Veranstaltungen mit mehr als 300 Personen gilt in Oberösterreich seit 1.1.2022 ein Mehrweggebotexternal link, opens in a new tab. Ab 2.500 Personen ist zusätzlich ein Abfallkonzept vorzulegen.
  • Zero Waste Läden: Hier hat der Blog „Blattgrünexternal link, opens in a new tab“ eine ausgiebige Liste an verschiedenen Möglichkeiten zusammengestellt, die nach Produkten sortiert ist.

Salzburg

Tirol

Vorarlberg

  • Das Land Vorarlberg bietet einen Mehrweg Mund-Nasen-Schutzexternal link, opens in a new tab an, um den durch die Corona-Pandemie anfallenden Müll durch Einwegmasken einzudämmen.
  • Ghörig Feschtaexternal link, opens in a new tab“ unterstützt Veranstaltungen, die sich nachhaltig ausrichten wollen und hilft bei der Planung, Umsetzung und dem Bewerben. Zu den Kooperationen zählen u.A. die Gemeinden Doren (seit 2012), Lauterach (seit 2018), und alle Gemeinden des Biosphärenpark Großes Walsertal, die entsprechend der Richtlinien von „Ghörig Feschta“ ihre Events organisieren. 
  • Die Aktion Drastic Plasticexternal link, opens in a new tab der Caritas soll SchülerInnen in Vorarlberg dazu animiert, Druck auf die jeweiligen Direktionen zu machen, um Automaten mit Plastikflaschen durch Mehrweg-Glasflaschen-Automaten ersetzen zu lassen.
  • Zero Waste Läden:  Bei „Zero Waste-Austriaexternal link, opens in a new tab“ gibt es eine übersichtliche Liste mit sämtlichen Geschäften und Möglichkeiten in Vorarlberg und im angrenzenden Deutschland, wo man jedenfalls fündig wird.

Kärnten

  • Zero Waste Läden: In Kärntenexternal link, opens in a new tab gibt es einige Möglichkeiten (fast) verpackungsfrei einzukaufen. Beispielsweise sind das der verpackungsreduzierte „UniKorn“ in Villach oder der Biobote, der das typische „Biokistl“ ausliefert. In Kärnten ist zudem auch „vomFass“ vertreten, wo Alkoholisches, Essig und Öle direkt vom Fass gezapft werden.

Wien

 

CupSolutions Mehrwegbecher

GLOBAL 2000 / Evelyn Knoll

Green Events

Sogenannte „Green Events“ werden im Veranstaltungs- und Sportbereich forciert und gefördert um dem enormen Müllaufkommen den Riegel vorzuschieben. Hierfür haben sich in den jeweiligen Bundesländern bereits verschiedene Initiativen gebildet, die zum Teil auch in den folgenden Abschnitten näher aufgeschlüsselt sind. Hier ein Überblick über die Länder-Initiativenexternal link, opens in a new tab:

  • Burgenland: a sauberes Festl
  • Kärnten: Energieberatung
  • Niederösterreich: Sauberhafte Feste
  • Oberösterreich: Green Events OÖ
  • Salzburg: Green Events Salzburg
  • Steiermark: Green Events Steiermark
  • Tirol: Green Events 
  • Vorarlberg: g‘hörig feschta
  • Wien: ÖkoEvent