Spektakuläre Anti Fast Fashion Aktion gegen Temu & Shein am Wiener Graben

Rund um den Black Friday zeigt sich die Schattenseite der Wegwerfmode deutlicher denn je: Mehr als 500 Tonnen Altkleidung landen in Österreich täglich im Müll - und damit in Verbrennungsanlagen oder schlussendlich andererorts auf Deponien. Gemeinsam mit der Caritas und der Volkshilfe Wien machen wir in Wiens Innenstadt auf das wachsende Problem aufmerksam: Mit einer Erdkugel, die in einem großen Berg aus Textilmüll versinkt.

Billigmode ist kein Schnäppchen für Umwelt und Menschen

Obwohl Rabatte oft nur vorgetäuscht sind, stehen Kleidungskäufe laut Europäischem Verbraucherschutz noch vor Elektronik auf Platz eins der Black-Week-Käufe. Fast jedes zehnte Kleidungsstück landet ungetragen im Müll – ein enormer Ressourcenverlust, bedenkt man, wie viel Wasser, Energie, Chemikalien und Arbeit in jedem Stück stecken.

Die Folge: enorme Mengen an Textilmüll, der verbrannt oder auf Deponien entsorgt wird. Gleichzeitig geraten nachhaltige Alternativen ins Hintertreffen, obwohl sie sowohl ökologisch als auch sozial große Vorteile bieten.

Diese wollen wir in der Aktion gemeinsam mit der Caritas der Erzdiözese Wienexternal link, opens in a new tab und der Volkshilfe Wienexternal link, opens in a new tab ins Rampenlicht stellen und ein Verbot der Wegwerfmode fordern.

Kleiderhaufen mit Erdkugel auf Spitze und Schildern mit Stopp Fast Fashion

GLOBAL 2000 / Leo Daublebsky

Black Friday als Beschleuniger – Secondhand als Teil der Lösung

Als Alternative zum Kaufrausch bieten Caritasexternal link, opens in a new tab und Volkshilfe Wienexternal link, opens in a new tab Second-Hand-Shops, in denen gebrauchte Kleidung gesammelt, aufbereitet und leistbar weitergegeben wird.

Wer hier einkauft, reduziert den Müllberg, schafft lokale Arbeitsplätze, unterstützt soziale Projekte und verlängert die Lebensdauer von Textilien.

„Mit unseren carlas – den Second-Hand-Shops der Caritasexternal link, opens in a new tab – bieten wir nicht nur eine nachhaltige und günstige Einkaufsmöglichkeit und Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Menschen. Wir zeigen, dass Kreislaufwirtschaft funktionieren kann und ganz nebenbei noch Freude bereitet“, erklärt Oliver Türkoglu, Fachbereichsleiter für Sachspenden und Logistik bei der Caritas Wien. Türkoglu betont zudem:

"Das nachhaltigste Kleidungsstück ist jenes, das nicht neu produziert werden muss.“

Auch die Volkshilfe Wien zeigt, wie Kreislaufwirtschaft funktioniert - und Umwelt und Menschen stärkt.

„Jeder Euro, der in den Volkshilfe Vintage-Shopsexternal link, opens in a new tab ausgegeben wird, wirkt doppelt nachhaltig: ökologisch und sozial. Denn er schafft echte Chancen für Menschen, die lange keinen Platz mehr am Arbeitsmarkt hatten“, so Claudia Bernatz, Betriebsleitung TAV Betriebe.

GLOBAL 2000 thematisiert die ökologischen Auswirkungen, fordert wirksame Maßnahmen und konkrete nächste Schritte.

Anna Leitner, Ressourcen-Sprecherin GLOBAL 2000

"Ultrabillige Mode von Plattformen wie Temu und Shein trägt wesentlich zur Vermüllung unserer Umwelt bei. Diese Kleidung ist minderwertig, kurzlebig und zerfällt in Mikroplastik, das sich in unserem Körper anreichert."

Anna Leitner, Sprecherin für Ressourcen von GLOBAL 2000

Fordern Sie jetzt mit uns: Anti-Fast-Fashion-Gesetz für Österreich

Österreich muss nicht nicht auf ein EU-weites Vorgehen warten. Ein nationales Anti-Fast-Fashion-Gesetz kann rasch wirken. Die Regierungsparteien sollen im ersten Schritt:

  • aggressive Werbung von Temu und Shein verbieten und

  • hohe Entsorgungsgebühren für diese Plattformen beschließen.

Im zweiten Schritt muss echte Kreislaufwirtschaft gefördert werden. Anna Leitner von GLOBAL 2000: "Wir gewinnen damit eine Umwelt, die aufatmet, Menschen, die gesund sind, und Arbeitsplätze, die in der Nachbarschaft bleiben."

Die Aktion am Wiener Graben zeigt:

Österreich braucht ein Umdenken beim Konsumverhalten – besonders an intensiven Einkaufstagen wie dem Black Friday. Second-Hand, Reparatur, bewusster Modekonsum von lokalen & nachhaltigen Hersteller:innen und ein Anti-Fast-Fashion-Gesetz sind entscheidende Schritte, um die Müllberge der Fast-Fashion-Industrie zu reduzieren. Für eine gesunde Umwelt und gesunde Menschen.

Unterstützen Sie unsere Forderungen für ein Österreich, das Schöner ohne Müll ist und unterschreiben Sie jetzt unsere Petition!