GLOBAL 2000 warnt: EU will Gentechnik-Lebensmittel ohne Kennzeichnung zulassen

Die EU will gentechnisch veränderte Lebensmittel künftig ohne Kennzeichnung zulassen – ein Schritt, der laut GLOBAL 2000 die Wahlfreiheit der Konsument:innen massiv einschränkt und große Risiken für Umwelt und Landwirtschaft birgt. Während Sicherheitsprüfungen für Neue Gentechnik reduziert werden sollen, könnten Agrarkonzerne über Patente weitreichende Kontrolle über Saatgut und Lebensmittel erhalten. Österreichs Bevölkerung lehnt gen-manipuliertes Essen klar ab – nun fordert GLOBAL 2000 die österreichische Politik auf, gegen die geplanten Regelungen zu stimmen.

GLOBAL 2000 schlägt Alarm: Die EU hat sich im Trilog darauf geeinigt, gentechnisch veränderte Lebensmittel künftig ohne Kennzeichnung in den Handel zu bringen. Damit würde Konsument:innen die Möglichkeit genommen, bewusst auf Gen-Essen zu verzichten.

Alexandra Strickner

„Wir haben ein Recht zu erfahren, was auf unsere Teller kommt. Wir wollen echte Wahlfreiheit und keine genmanipulierten Lebensmittel, die uns untergeschoben werden. Diese Vorentscheidung darf kein Gesetz werden."

Alexandra Strickner, GLOBAL 2000-Geschäftsführerin

Nicht sichtbar, unkontrolliert – und ohne ausreichende Sicherheitsprüfungen

Gemüse, Obst, Fleisch und Getreide: Behörden hätten keine Möglichkeit mehr, den Weg solcher Produkte lückenlos nachzuverfolgen.

Gleichzeitig sollen Sicherheitsprüfungen für Neue Gentechnik (u. a. CRISPR/Cas9) stark reduziert werden – obwohl unerwünschte Mutationen weiterhin auftreten können. „Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk an die Gentechnik-Unternehmen“, kritisiert Mute Schimpf von Friends of the Earth Europe. Denn selbst bei Schäden müssten Unternehmen nicht mehr haften, könnten aber gleichzeitig durch Patente zusätzliche Einnahmen erzielen.

Gefahr von Patenten: Großkonzerne könnten Saatgut kontrollieren

Mit dem Wegfall der Kennzeichnungspflicht und neuen Patentregeln könnten Megakonzerne wie Bayer, BASF, Corteva oder Syngenta umfassende Kontrolle über Europas Lebensmittelversorgung erlangen.

Genetisch verändertes Saatgut macht an Ackergrenzen nicht halt. Für die Biolandwirtschaft könnte das existenzbedrohend werden. „Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis unsere Biobäuerinnen und Biobauern wegen angeblich unerlaubter Nutzung verklagt werden“, warnt Strickner. GLOBAL 2000 fordert daher: Keine Patente auf Saatgut und Lebensmittel.

Österreich lehnt Gen-Essen klar ab

Die Bevölkerung sieht den EU-Vorstoß kritisch: Laut einer ARGE-Gentechnikfrei-Umfrage sprechen sich 85 % der Menschen in Österreich für eine klare Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel aus.

Österreich hat in den vergangenen Jahrzehnten gezeigt, dass biologische und gentechnikfreie Landwirtschaft erfolgreich funktioniert – glaubwürdig, nachhaltig und stark nachgefragt. Wer Kennzeichnung und Sicherheitsprüfungen streicht, gefährdet dieses Modell.

GLOBAL 2000 fordert klare Haltung der österreichischen Politik

Wir rufen Österreichs EU-Abgeordnete und die Bundesregierung dazu auf, den EU-Plänen geschlossen entgegenzutreten – für Transparenz, Sicherheit und Wahlfreiheit.

Unsere Forderungen:

  • Kennzeichnen, statt verstecken

  • Rückverfolgen, statt blind vertrauen

  • Prüfen, statt Risiken ignorieren

  • Gentechnikfreie und biologische Landwirtschaft stärken, statt sie auszuhöhlen

Thema: