25.05.2021

Umfrage: Für 80 % ist klimafreundliches Heizen wichtig

Die neue INTEGRAL-Umfrage im Auftrag von GLOBAL 2000 zeigt: Für die große Mehrheit ist klimafreundliches Heizen wichtig. 
 

Die Umfrage zeigt das große Interesse der ÖsterreicherInnen am Thema klimafreundliches Heizen und Wärmewende. Der Aufklärungsbedarf über Fördermöglichkeiten ist jedoch extrem groß, zumal die Angebote – sofern bekannt – sehr positiv bewertet werden. Über den Klimaschutz hinaus sollte für die Bevölkerung der persönliche Nutzen erkennbar sein, um die Motivation für Sanierungen zu erhöhen. 

Bessere Informationen über die vorhandenen Fördermöglichkeiten können ein wichtiger Motivator für viele sein, sich für thermische Sanierung und den Heizkesseltausch zu erwärmen. Die Bevölkerung sollte stärker über die Vorteile aufgeklärt werden, damit das große Vorhaben gelingen kann, unsere Gebäude bis 2040 klimafit zu machen.

Umfrage zeigt Informationslücken

Die Umfrage ergibt, dass klimafreundliches Heizen für 80 Prozent der ÖsterreicherInnen ein wichtiges Thema ist. Gleichzeitig fühlen sich zwei Drittel schlecht über Fördermöglichkeiten informiert. Nur 12 % kennen die Förderung der Bundesregierung, den Bundessanierungsscheck. 

Umfrageergebnisse: Großteil der ÖsterreicherInnen ist Klimaschutz beim Heizen wichtig

GLOBAL 2000 / Evelyn Knoll

Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass 37 % der Bevölkerung in den nächsten drei Jahren irgendeine Form der Sanierung überlegen. Am häufigsten werden der Fenstertausch (20 %) und die Heizkesselerneuerung (19 %) genannt. Die stärkste Motivation zur Sanierung ist die Kostenesparnis (60 %), gefolgt von klimaschonenderer Energienutzung (42 %) und wohligerer Wärme im Winter (37 %). 

Auf die Frage, was die Motivation steigern könnte, werden am häufigsten höhere Förderungen (41 %), steuerliche Vorteile (28 %) und mehr Information und Aufklärung über Förderungen (24 %) genannt. 

Mutige Klimaschutzpolitik gefordert: 75 % für Erneuerbaren-Gebot

Rückenwind gibt es auch für ambitionierte Klimapolitik im Bereich Heizen und Sanieren: 8 von 10 Befragten befürworten ein Verbot von fossilen Heizungen im Neubau, 79 % wünschen sich eine schrittweise Etablierung des Plusenergiestandards (Gebäude produziert mehr Energie als es verbraucht) und drei Viertel fordern ein Erneuerbaren-Gebot, das sicherstellt, dass beim Heizungstausch fossile gegen erneuerbare Heizungen getauscht werden. Ebenso sind jeweils 75 % für einen verbindlichen Ausstiegsplan aus Erdgas und für eine Verpflichtung der Fernwärmeanbieter, auf erneuerbare Energien umzusteigen. 

MieterInnen wurden gesondert befragt und auch sie wünschen sich eine ambitionierte Klimapolitik. Drei Viertel sind dafür, dass VermieterInnen verpflichtet werden, Gebäude thermisch zu sanieren. 78 % würden gerne in einem Plusenergiehaus wohnen. Eine höhere Zahlungsbereitschaft ist nach einer Sanierung knapp der Hälfte der Befragten gegeben. 

Die Bevölkerung wünscht sich mit großer Mehrheit eine mutige Klimaschutzpolitik, die die Energiewende im Bereich Heizen und Sanieren vorantreibt. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ist nun gefordert, gemeinsam mit den Bundesländern rasch die angekündigte Wärmestrategie auf den Weg zu bringen und ein Erneuerbaren-Wärmegesetz auszuarbeiten, das den Umstieg auf erneuerbare Energie regelt.

Methodischer Hinweis: Die Ergebnisse stammen aus einer INTEGRAL-Erhebung im Auftrag von GLOBAL 2000. Von 13.-28. April 2021 wurden im Rahmen einer Online-Befragung 1.000 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren befragt.

Lesen Sie hier die gesamte Umfrage: Link zur Umfrage