Goji Beeren, Chiasamen, Quinoa und Co. sind auch bekannt als Superfood - wir konsumieren sie, weil sie gesund sind und zu unserem Wohlbefinden beitragen. Was wir aber sicher nicht auf solchen Lebensmitteln erwarten, sind Rückstände von gesundheitsgefährdenden Substanzen wie Pestiziden oder Schwermetallen. Doch genau diese haben wir bei unserem Superfood-Test gefunden. Gemeinsam mit der Arbeiterkammer Niederösterreich und der Menschenrechtsorganisation Südwind haben wir Superfood-Produkte auf Pestizide und Schwermetalle sowie soziale und ökologische Auswirkungen untersucht. Gefunden haben wir bis zu 13 Pestizide auf Goji-Beeren und Überschreitungen der Pestizid-Höchstwerte bei Chia- und Leinsamen.
Pestizid-Cocktail auf Goji Beeren
Auf Goji Beeren aus China konnten wir bis zu 13 verschiedene Pestizidwirkstoffe nachweisen. Mehrere der gefundenen Wirkstoffe sind in der EU aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zugelassen, weil sie beispielsweise das Erbgut verändern oder das Kind im Mutterleib schädigen können. In den Herkunftsländern werden diese Stoffe aber weiterhin angewendet. Auch Rückstände von Blei und Cadmium konnten wir auf allen Goji-Beeren nachweisen. Über das Zusammenwirken von mehreren Pestiziden gleichzeitig ist noch sehr wenig bekannt und diese „Cocktails“ sind auch nicht gesetzlich geregelt. Viele der gefundenen Substanzen stehen außerdem im Verdacht, krebserregend oder fortpflanzungsschädigend zu sein.
Superfood hat weite Reise hinter sich
Auf den untersuchten Cranberries wurden weder Rückstände von Pestiziden noch Schwermetalle gefunden, trotzdem sollten wir uns fragen, ob wir sie wirklich brauchen: Denn die Cranberries kommen aus Kanada. Durch den langen Transportweg haben sie einen großen CO2-Rucksack, der schädlich für unser Klima ist. Auch die untersuchten Chia-Samen und Quinoa kamen von weit her, nämlich aus Lateinamerika. Alle Goji-Beeren kamen aus China. Superfoods haben daher in der Regel einen 30- bis 75-mal so großen CO2-Fußabdruck wie vergleichbare heimische Produkte.