… auf dem Weg zu einer jungen, intersektionalen Transformation!

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System:Reset

Wir leben in einer Zeit von mannigfaltigen sozialen und ökologischen Herausforderungen und Ungerechtigkeiten. Die voranschreitende Klimakrise trifft dabei überproportional die Schwächsten in unseren Gesellschaften. Gerade die Stimmen dieser Gruppen werden jedoch bei politischen und gesellschaftlichen Diskursen oftmals überhört.

Seit Anfang 2020 ist GLOBAL 2000 nun Teil des paneuropäischen Projektes SYSTEM:RESET. Ziel des Projektes ist es eine grenzübergreifende Plattform für junge Menschen und speziell Menschen aus marginalisierten Gruppen zu errichten um eine kollektive Vision einer sozial und ökologisch nachhaltigen Zukunft zu erarbeiten.

SYSTEM:RESET ist ein Projekt innerhalb des Friends of the Earth Netzwerkes mit Organisationen aus folgenden Ländern: Irland, Malta, Dänemark, Estland, Nord-Mazedonien, Zypern, Spanien, Kroatien und Österreich. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt 3.300 junge Menschen zu „empowern“ und somit ihrer Stimme in den komplexen europäischen Entscheidungsfindungs-Prozessen Gehör zu verschaffen.

Zusätzlich wird SYSTEM:RESET das Bewusstsein von 150.000 EU-BürgerInnen für die komplexen Zusammenhänge der derzeitigen Krise erhöhen und Europäische wie nationale EntscheidungsträgerInnen ermutigen die Forderungen und Lösungsvorschläge von jungen und marginalisierten Menschen miteinzubeziehen. All dies verfolgt das übergeordnete Ziel eine gerechte, intersektionale Transformation voranzutreiben, auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft im Jahr 2030.

Im Rahmen des SYSTEM:RESET Projekts wurde ein Youth Proposal für einen Gerechten Green Deal für Europa erarbeitet:

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Meine  Engagement für System:Restet

In diesem Blogeintrag berichtet Marlene Hirt über ihr ehrenamtliches Engagement für das Erasmus+ Projekt System:Reset: 

Das paneuropäische und von der EU finanzierte Projekt System:Reset läuft seit Anfang 2020 bis Ende 2021 in neun verschiedenen EU-Ländern. Es will die Stimmen unterrepräsentierter junger Menschen in die politischen Entscheidungsprozesse der EU miteinbeziehen. Malta, Irland, Zypern, Nordmazedonien, Kroatien, Spanien, Dänemark, Estland und auch wir in Österreich sind mit dabei.

Wir, das sind Anna Haselsteiner, Nehir Karakas, Judith Neumann und ich, sind eine Projektgruppe von GLOBAL 2000, die Österreich bei diesem EU-Projekt vertritt. Und natürlich Joschka Brangs vom Aktiven- und Aktionsteam bei GLOBAL 2000, der uns vieren immer mit Rat und Tat zu Seite steht. Im Rahmen von System:Reset organisieren und veranstalten wir regelmäßig zweiteilige Workshops, die aufgrund der Covid-19 Situation online stattfinden. In unseren Workshops tauschen wir uns mit den TeilnehmernInnen über die Zukunft der EU aus und sammeln ihre Ideen und Visionen für ein soziales und klimagerechtes Europa. So schaffen wir einen Raum um verschiedene Stimmen hörbar zu machen, damit diese vermehrt in den politischen Entscheidungsprozess miteinbezogen werden.

System:Reset Online Workshop

GLOBAL 2000

Meine Rolle in diesem Projekt war es bisher, den TeilnehmerInnen etwas über den European Green Deal zu erzählen, mit ihnen darüber zu diskutieren und ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge dazu zu sammeln. Wir möchten besonders Aufmerksamkeit dafür schaffen, dass es in Bezug auf eine klimagerechte Zukunft je nach der eigenen sozialen Position und Erfahrung verschiedene Sichtweisen gibt und unser eigener Blickwinkel oftmals blinde Flecken aufweist, die wir erst durch den Austausch mit anderen erkennen können. Es braucht neben dem massiven Abbau von CO2-Emmissionen einen mindestens genauso starken Abbau aller Diskriminierungsformen. Das gute Leben für alle muss schließlich auch wirklich alle mit einschließen!

Nach jedem Workshop kümmere ich mich darum, die wichtigsten Ergebnisse zu dokumentieren und darum, dass alles an Ort und Stelle kommt. Die vielen tollen Ideen und Vorschläge der TeilnehmerInnen werden am Ende des Projekts im Rahmen der UN-Klimakonferenz 2021 EU-VertreterInnen übergeben, um den Diskurs rund um den European Green Deal weiterzuentwickeln.

Vermutlich spreche ich für alle in meiner Projektgruppe, wenn ich sage, dass das Halten der Workshops trotz deren Online-Natur eine herzerwärmende Tätigkeit ist, vor allem in Zeiten wie diesen, in denen man sonst nicht viel in Kontakt mit anderen Menschen kommt. Ich bemerke einfach während jedem Workshop, dass die TeilnehmerInnen Personen sind, die so viel Interesse, Ideen, Herzblut und Innovationsgeist in die Diskussionen mitbringen, dass ich Eindruck habe, bereits in einer dieser zukunftsfähigen Visionen zu sitzen.

Bisher haben wir drei Workshops veranstaltet, einen einteiligen im November zum Aufwärmen und je einen zweiteiligen im Dezember und im Februar. Selbst wenn jedes Mal andere Gesichter zu sehen sind, so haben doch alle TeilnehmerInnen eins gemeinsam: der Wille zu Veränderungen in eine sozialere und klimagerechtere Richtung für die gesamte Gesellschaft in Zeiten der Klimakrise. Das ist ermutigend und ich bin schon gespannt auf die neuen Gesichter im nächsten Workshop, der am 26. und 27. März stattfinden wird.

Marlene Hirt

SYSTEM: RESET am Klimacamp Wien

In diesem Blogeintrag berichtet Judith Neumann über ihre Erfahrungen als Workshopleiterin im Rahmen des Erasmus+ Projekts System: Reset am Klimacamp Wien 2021

Seit Juni 2020 bin ich nun schon Teil des österreichischen System:Reset-Teams und habe insgesamt neun Workshops mitveranstaltet. Meist gestalteten wir die Workshops im Vierer-Team als zweitätige, intensive Workshoptage. Alle Workshops fanden aufgrund der Covid19-Pandemie online statt. So konnte unser Online-Format aber auch eine Möglichkeit für Teilhabe sein, z.B. im Falle des Klimacamps, dafür, dass weltweit Menschen am Klimacamp Wien partizipieren konnten, ohne sich währenddessen in Wien befinden zu müssen. Im Rahmen des diesjährigen Klimacamps hielten Anna und ich zu zweit unseren Online-Visioning-Workshop als dreistündiges Format. Inhaltlich ging es – wie in jedem unserer Workshops – um die Themen „Intersektionalität“, die „Reflexion der eigenen Privilegien“ sowie um Machtstrukturen, die soziale Ungleichheiten (re-)produzieren, gesellschaftliche Unterrepräsentiertheit bezüglich der Klimakrise und vor allem um das Sammeln der Visionen für eine sozialere und klimagerechtere Welt! 

So sammelten wir auch diesmal gemeinsam mit den TeilnehmerInnen kollektive Visionen für eine sozial-ökologische Transformation. Insbesondere im Rahmen der Klimacamps, die als Herzstück der Klimagerechtigkeitsbewegung gesehen werden, war es für mich persönlich wichtig, dass es nicht nur um „grüne“ Forderungen allein geht, sondern vor allem die Verbindung von sozialen und ökologischen Kämpfen im Mittelpunkt steht. Mit Hilfe der Methode der sogenannten „Power-Flower“ (siehe Bild unten) reflektieren WorkshopteilnehmerInnen zunächst ihre eigene gesellschaftliche Positionierung, sodass – basierend darauf – Visionen entwickelt werden können, die Anti-Diskriminierung in den Kampf gegen die Klimakrise miteinbeziehen. Durch den Austausch mit anderen, gleichgesinnten Menschen können sich diese Forderungen für Klimagerechtigkeit konkretisieren, sowie Strategien für deren Umsetzung diskutiert werden!

Da ich persönlich auch anderweitig in das diesjährige Klimacamp involviert war und ich auch die Inhalte manch anderer Workshops und Aktionen kannte, möchte ich abschließend festhalten, dass unser Workshop, der am letzten Tag des Klimcamps stattgefunden hat, auch in Bezug zu vorherigen Diskussionen und Workshops eine gute Abrundung für die stattgefundene Klimacamp-Woche war. Für mich bleibt nun, nach dieser intensiven Zeit, eine sehr ermutigende Stimmung und Verbundenheit mit den vielen Menschen, die sich zusammenschließen, um in Zeiten der gegenwärtigen Krisen gemeinsam für tiefgreifende Veränderungen zu kämpfen!  

Judith Neumann