51 der 126 überprüften Aftershaves enthalten hormonell wirksame Kosmetikinhaltsstoffe. Das entspricht einem Anteil von 40 Prozent. Vor zwei Jahren waren es 42 Prozent. Diesbezüglich hat sich nicht viel geändert. Dennoch hat sich der Anteil an hormonfreien Produkten von 22% im Jahr 2014 auf 33% im Jahr 2016 gesteigert. Dieser leichte Positivtrend resultiert aus einem tendenziellen Rückgang des Einsatzes von vergälltem Alkohohl (“Alcohol denat“) für dessen Produktion Diethylphtalat (DEP) herangezogen werden kann.
DEP in Rasierwasser und Parfums
Die Verwendung von Diethylphthalat (DEP) in Kosmetikprodukten als Vergällungsmittel ist grundsätzlich nicht akzeptabel. Wir können nicht nachvollziehen, warum der Gesetzgeber dies dennoch erlaubt. Dieses Mittel wird nämlich nur herangezogen, weil so die Alkoholsteuer umgangen werden kann. Dafür nehmen die ProduzentInnen in Kauf, dass ein äußerst problematischer, hormonell wirksamer Phthalat-Weichmacher die menschliche Gesundheit belastet. Denn DEP wird rasch über die Haut aufgenommen und gelangt so in den Blutkreislauf. Untersuchungen von Frauen, Männern und Kindern aus Europa, den USA und Asien zeigen, dass bereits viele Menschen mit DEP belastet sind und diese Belastung fast ausschließlich aus der Verwendung von Kosmetikprodukten wie Parfums und Aftershaves resultiert. Gerade für DEP gibt es starke Hinweise, dass es sensible Entwicklungsprozesse, insbesondere des zentralen Nervensystems, irreversibel beeinträchtigen kann. Dadurch können bereits im Mutterleib Krankheiten und kognitive Defizite vorprogrammiert werden, welche erst in späteren Lebensphasen in Erscheinung treten. Im Februar 2014 untersuchten wir 50 Rasierwässer und Parfums im Labor und fanden in jedem zehnten Artikel erhebliche Mengen DEP, 2016 sind es etwas weniger.
Wenn die HerstellerInnen in allen Rasierwässern anstelle von vergällten Alkohol reinen Alkohol verwenden, wären immerhin 60% der untersuchten Artikel hormonfrei. Bei den verbleibenden 40% resultiert die hormonelle Belastung in erster Linie von Ethyl Hexyl Methoxycinnamate (UV-Filter) und Benzophenone-3 (UV-Absorber).