Die Position der EFSA
Die EFSA sieht keine Gefährdung des Menschen, weil beim Menschen BPA schneller abgebaut wird als bei Nagetieren.
Keine der vielen unabhängigen Studien, die mehrheitlich gesundheitsrelevante Effekte im Niedrigdosisbereich ergeben, wurde bisher von Seiten der EFSA anerkannt.
Aus den letzten Risikobewertungen ergibt sich für die EFSA eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 4 μg/kg Körpergewicht. Der TDI wurde vorläufig bestimmt, und die EFSA verpflichtete sich zu einer weiteren Neubewertung der Toxizität von BPA, die Neubewertung startete 2018 und wird voraussichtlich 2020 abgeschlossen sein.
Kritische Stimmen – brisante Theorien
Weltweite mediale Aufmerksamkeit erlangte der Wissenschaftler Frederick vom Saal (Universität von Missouri, USA) nicht allein auf Grund seiner bemerkenswerten Forschungsergebnisse, sondern auch durch seine scharfe Kritik an namhaften Chemiekonzernen, die er beschuldigt, Studienergebnisse gezielt zu manipulieren.
Um dies zu beweisen, prüfte vom Saal insgesamt 163 Niedrigdosis-Studien, die bis November 2006 veröffentlicht worden waren. Dabei stellte er fest, dass 138 der 152 öffentlich finanzierten Studien auf Schäden hinweisen, während sämtliche elf industriell gesponserten Studien keine Hinweise auf Schäden fanden. Er zeigt auf, wie sich mit subtilen Tricks die Resultate von Untersuchungen in gewünschte Richtungen lenken lassen und polarisiert mit Aussagen wie: „Das Resultat einer Studie hängt offenbar davon ab, wer sie bezahlt.“