Zigarettenstummel

Der Zigarettenstummel gehört zu den am häufigsten achtlos in der Natur weggeworfenen Gegenständen. Dabei sind Zigarettenstummel extrem robust und benötigen zwischen 10 und 15 Jahre, um in der Natur vollständig zu verrotten. Eine besondere Gefahr besteht für Gewässer.

Österreich ist leider einer der Spitzenreiter, wenn es ums Rauchen geht. Knapp ein Viertel der ÖsterreicherInnen gibt an, täglich zu rauchen, weitere 6% rauchen gelegentlich. Insgesamt werden in Österreich pro Jahr zwischen 13 und 16 Milliarden Zigaretten geraucht, das sind pro Tag und Raucher-/in durchschnittlich 18,3 Zigaretten. Dies hat weitreichende Folgen für die Gesundheit – jährlich sterben zwischen 11.000 und 14.000 Österreicherinnen und Österreicher an den Folgen des Rauchens.

Doch das Rauchen hat nicht nur dramatische gesundheitliche Folgen, sondern wirkt sich auch schlimm auf unsere Umwelt aus. Eine Zigarette besteht nicht nur aus Tabak und Papier, sondern auch aus bis zu 4.000 verschiedenen Chemikalien. Diese werden zum Teil verbrannt und entweichen in die Luft, viele davon verbleiben aber im Zigarettenfilter.

Müllmengen und Giftigkeit von Zigarettenstummeln

Die Menge an gerauchten Zigaretten ergibt einen Müllberg von rund 4.500 bis 5.500 Tonnen Zigarettenstummeln pro Jahr in Österreich. Doch leider werden viele Zigarettenstummel nicht richtig entsorgt, sondern achtlos weggeworfen. Allein in Wien landen pro Jahr rund 868 Millionen Zigarettenstummel auf dem Boden. Der Zigarettenstummel gehört somit zu den am häufigsten in der Umwelt entsorgten Gegenständen. Besonders durch sein leichtes Gewicht kann ein Zigarettenstummel schnell durch Wind in die Natur oder Gewässer bzw. Kanalisation gelangen. Dabei sind Zigarettenstummel extrem robust und benötigen dadurch zwischen 10 und 15 Jahre, um in der Natur vollständig zu verrotten. 

Giftig ist während des Zersetzungsprozesses nicht der Filter selbst, sondern die im Fiter bzw. im Tabak gebundenen Giftstoffe, neben Nikotin und Teer auch weitere hochgiftige Substanzen wie Blausäure, Dioxine und Schwermetalle. Werden Zigarettenstummel beispielweise von Hunden gefressen, kann dies zu Vergiftungen führen. Durch Niederschlag können die Giftstoffe aber auch aus Zigaretten ausgeschwemmt und durch den Boden in unser Grundwasser sickern, womit es schließlich in unserem Trinkwasser landet. Die aufgenommenen Stoffe wie Cadmium, Arsen und Quecksilber sind dabei krebserregend, während Benzo(a)pyren sich sogar direkt an der DNS andockt und unser Erbgut schädigt. Andere Stoffe wie z.B. N-Nitrosodimethylamin führt neben Krebs zu Leberzirrhose. 

Eine besondere Gefahr besteht für Gewässer. Durch die enthaltenen Giftstoffe kann ein Zigarettenstummel in einem Liter Wasser innerhalb von 4 Tagen die Hälfte aller darin schwimmenden Fische tötenexternal link, opens in a new tab

Zigarettenstummel sind sogar radioaktiv! Der in Zigaretten enthaltene Tabak kann über den beim Anbau ausgebrachten Dünger radioaktives Polonium 210 aufnehmen, wodurch ein starker Raucher so viel radioaktives Material pro Jahr aufnimmt wie nach 250 Lungenröntgenexternal link, opens in a new tab.

    Was kann jede/r Einzelne tun?

    • Am besten, Sie fangen gar nicht mit dem Rauchen an bzw. hören auf oder reduzieren die Anzahl der gerauchten Zigaretten.
    • Entsorgen Sie ihre Zigarettenstummel richtig! In den Städten wie z.B. Wien sind Rohre an den Mistkübeln befestigt, in die diese gehören. Wenn Sie in der Natur sind, dann nehmen Sie am besten eine kleine verschließbare Dose mit, in der Sie die Stummel bis zum nächsten Abfallbehälter transportieren können.

    Was kann die Politik tun?

    • In der Stadt Wien wurde mit dem sogenannten „Wiener Reinhaltegesetz“ das Entsorgen von Müll auf dem Boden oder in Gewässer verboten und mit 50 € Strafe belegt. Ein Modell, das für ganz Österreich sinnvoll wäre
    • Verbot von giftigen Zusatzstoffen in Zigaretten

    Minimum € 5

    Für eine Lebenswerte Zukunft