Einweg-E-Zigaretten oder E-Vapes sind nicht nur nachweislich schlecht für die Gesundheit, sie verursachen außerdem eine Flut an Müll und sind zudem gefährlich. Die eingebauten Lithium-Batterien landen meist falsch entsorgt im Restmüll und verursachen dort Müllbrände. Österreich braucht dringend Maßnahmen, um die brandgefährliche Einweg-Müllflut zu stoppen.

Viele E-Vapes bzw. E-Zigaretten nebeneinanderÖsterreich ist EU-weites Schlusslicht bei der Vermeidung von Müll. Ganze 803 Kilo jährlich fallen pro Kopf an - der EU-Durchschnitt liegt bei 513 kg (Stand 2022).

Schaut man genauer hin, fällt der große Einweg-Anteil auf - bei einer geringen Recyclingquote. Immer mehr elektronische Einwegprodukte sind im Umlauf, die nicht sachgerecht entsorgt werden – allen voran Einweg-E-Zigaretten, auch „Vapes“ genannt. Das hat verheerende Folgen.

E-Zigaretten: Eine Herausforderung für Umwelt, Ressourcen und Entsorgung

Jedes Jahr landen in Österreich an die drei Millionen Lithium-Batterien im Restmüll. Sie sind in blinkenden Kinderschuhen, singenden Adventskalendern und Grußkarten verbaut – und in Einweg-E-Zigaretten. Der Verbrauch steigt stetig. Meist in China produziert sind dort E-Zigaretten übrigens aus Jugendschutzgründen verboten. 

E-Vapes verursachen ein regelrechtes Müllproblem: Selten werden sie richtig im Elektromüll entsorgt und lösen im Restmüll Brände aus. Dazu kommt die Ressourcenfrage: Hier werden wertvolle Batterie-Rohstoffe für ein Einweg-Lifestyleprodukt verwendet. In Belgien und Großbritannien sind E-Vapes bereits verboten. 

Es gibt viele Gründe für ein schnelles Einweg-E-Zigaretten-Verbot:

  • Ressourcen: Wertvolle Batteriemetalle landen im Einweg-Produkt. Recycelt wird nur selten.
  • Müll: Im Restmüll werden weggeworfene E-Vapes zur Gefahr. Ihre Batterien sind leicht entzündbar und verursachen Brände.
  • Gesundheit: Dampfen ist nicht gesünder als Zigaretten zu rauchen. E-Vapes schaden nachweislich Herz und Lunge.
  • Jugendschutz: Viele 12- bis 17-Jährige „dampfen“ bereits.

Folgen der falschen Entsorgung

Müllhaufen brenntBrandgefahr 

Die Batterien in leergedampften Vapes entzünden sich leicht und verursachen gefährliche Brände entlang der Entsorgungskette: in Mülltonnen, Lkws und Müllverwertungsanlagen. Heimische Unternehmen berichten von bis zu sechs Bränden pro Tag und der großen Gefahr für die Mitarbeitenden.

 

Ressourcen-Verschwendung

Jedes weggeworfene Einweg-Vape mit Lithium-Ionen-Akku ist fürs Recycling verloren. Zehn dieser Akkus entsprechen bereits der Akkukapazität eines Smartphones. Die Batterierohstoffe wie Mangan, Nickel, Lithium, und Kobalt wurden zuvor unter großem ökologischen und sozialen Aufwand gewonnen.   

Einweg ist kein zukunftsfähiger Weg

GLOBAL 2000 steht für eine kreislauforientierte Wirtschaft ein, die auf Müllvermeidung, Recycling, Reparaturen und nachhaltiger Produktion basiert. Auch die EU hat sich langfristig dieses Ziel gesetzt. Dieses kann nur erreicht werden, wenn Wegwerf- und Einweg-Produkte konsequenter eingedämmt werden.

Was wir bereits geschafft haben: Seit 2025 hat Österreich ein wirksames Pfandsystem für Einweg-Getränkeflaschen und Einweg-Dosen. Mit unserer „Pfand drauf“-Kampagne haben wir uns gemeinsam mit unseren Unterstützer:innen dafür eingesetzt.

Wofür wir uns jetzt einsetzen: Diese begonnenen Schritte Richtung Kreislaufwirtschaft führen wir fort und setzen uns für Mehrwegverpackungen im Versandhandel und das Verbot von elektronischen Einwegprodukten wie E-Zigaretten ein. 

Anna Leitner schaut ernst, aber motiviert in die Kamera

"Jedes Jahr landen in Österreich an die 3 Mio. Lithium-Batterien im Restmüll. Das Verbot von Einweg-E-Zigaretten ist ein wichtiger Schritt Richtung Ressourcenschonung - wir können nicht mehr warten und weiterhin wertvolle Lithium-Akkus einfach wegschmeißen."

Anna Leitner, Ressourcen-Expertin

Interview mit Ressourcenexpertin Anna Leitner

Heuer war der österreichische Erderschöpfungstag bereits am 29. März. Das heißt, dass wir ein riesengroßes Problem mit dem Ressourcenverbrauch haben. Ein einzelnes Verbot kann das nicht vollkommen umkehren, aber jeder Schritt in Richtung Ressourcenschonung ist wichtig. Besonders wo es so leicht möglich wäre wie beim Verbot der Einweg-E-Zigaretten. Wir fordern aber natürlich noch viel mehr von der neuen Regierung.

Die Einweg-E-Zigaretten entsprechen einfach bisher den Regeln im Tabakgesetz. Deshalb ist es höchste Zeit, dass der Gesetzgeber reagiert. Besser wäre natürlich, man hätte bereits vorgestern gehandelt. In Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben die Regierungen das nationale Verbot bereits beschlossen

Das Gute ist: Es gibt ja Alternativen, nämlich E-Zigaretten mit aufladbaren Akkus. Im Übrigen wird das ab 2027 EU-weit Pflicht. Aber wir können nicht so lange warten und noch eineinhalb Jahre Millionen wertvolle Lithium-­ Akkus einfach wegschmeißen.

Unsere Erde braucht uns – dringend.

Zum Schutz von Umwelt und Ressourcen ist eine echte Kreislaufwirtschaft dringend notwendig. Dazu braucht es ein Umdenken von Politik und Wirtschaft. Als unabhängige Umweltschutzorganisation treten wir Konzernen und Politiker:innen entgegen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir uns unser aller Recht auf eine lebenswerte Zukunft einsetzen können. Danke!

Minimum € 5

Für eine gesunde & nachhaltige Zukunft