Gerade in den heißen Sommermonaten ist deutlich zu spüren wie sich unser Klima verändert und welche Auswirkungen der Klimawandel auf unser aller Leben hat. Ob auf dem Land oder in der Stadt, die Hitze die von Asphalt und Mauern zurückgestrahlt wird, staut sich auf und wird immer unerträglicher. Besonders im urbanen Bereich führt die ständige Überwärmung und die fehlende Abkühlung in der Nacht zu einem "Wärmeinseleffekt", der durch die starke Verbauung immer weiter aufgeheizt wird. Die Frage nach alternativen, nachhaltigen Methoden die Abkühlung schaffen und dadurch zu einem deutlich besseren Mikroklima beitragen, stellt sich immer dringender.
Natürlicher Hitzeschutz
Dach- und vertikale Begrünungen sind wunderbare Möglichkeiten eines umweltfreundlichen Hitzeschutzes. Begrünungen, die auf Flachdächern angesetzt werden sind in Österreich bekannter und werden hier bereits mehrfach eingesetzt. Sie dienen nicht nur zu einer nachhaltigen Verbesserung des Klimas, sie haben zudem den Vorteil, dass sie sich positiv auf die Gesamtlebensdauer von Dächern auswirken. Weniger verbreitet ist bei uns die Fassadenbegrünung.
Dort wo kein Flachdach zur Verfügung steht, kann man durch Fassadenbewuchs mehr Grün in sein Umfeld bringen und so die Isolation verbessern. Fassadenbegrünung kann auf kleinstem Raum, wie Hausfassaden, Balkon- oder Terrassenwänden angewendet werden, selbst dort wo kaum oder nur wenig direkte Verbindung zum Erdreich besteht. Der isolierende Effekt den eine Bepflanzung der Außenwände mit sich bringt, dämmt während der kalten Monate und verschafft Abkühlung durch Verschattung und Ablenkung direkter Sonneneinstrahlung. Auch der Verdunstungseffekt hilft, Wände von außen zu kühlen und so ein angenehmeres Wohnklima zu schaffen. Andere Tipps zur Dämmung finden Sie hier.
Luftqualität verbessern, Lärm reduzieren & Biodiversität fördern
Mehr Grün in bewohnten Gebieten hilft die Luft von schädlichen Emissionen zu entlasten. Dies geschieht gleich in mehrfacher Hinsicht: es wird mehr Sauerstoff produziert, Abgase und Feinstaub aus Industrie, Haushalt und Verkehr werden gebunden und zudem gefiltert. Fassadenbegrünungen verhindern, dass sich Schadstoffe an der Außenwand ablagern, helfen UV- und Wetterschäden vorzubeugen und verbessern dadurch die Ökobilanz des gesamten Gebäudes. Die Begrünung wirkt zudem als natürlicher Schallschutz und hilft den Lärmpegel im Inneren und auf der Außenseite eines Gebäudes zu reduzieren.
Die Bepflanzung wirkt sich außerdem auf das psychische Wohlergehen der Menschen aus und fördert die Biodiversität, da kleine Tiere und Insekten hier Lebensräume und dringend benötigte Rückzugsorte vorfinden können, die aufgrund weitreichender Verbauung, Bodenversiegelung und intensiver Landwirtschaft immer seltener sind. Finden Insekten genügend Lebensraum, ist auch die Lebensgrundlage für Vögel und Fledermäuse gesichert. Bei starken Regenfällen wird zudem das Wasser zurückgehalten und dadurch das Kanalnetz entlastet.