Schon vor einigen Jahren fanden wir die gefährliche Chemikalie BPA in Babyschnullern und gingen damit an die Öffentlichkeit. Wenige Tage darauf zog der Handel alle BPA-Schnuller vom Markt zurück, und die Hersteller stellten ihre Produktion um. Dass BPA damit aber keineswegs aus Verbraucherartikeln verbannt wurde ist eine Tatsache. Selbst unsere Lebensmittel sind davor nicht gefeit. So sind etwa Konserven- und Getränkedosen auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtet, damit der Inhalt nicht den Geschmack des Metalls annimmt. Leider enthält dieses Material in fast allen Fällen BPA. Über die Lebensmittel nehmen wir wiederum die Chemikalie in unseren Körper auf.

Lebensmittel-Konserven Test
GLOBAL 2000 wollte wissen, in welchem Umfang BPA von der Innenbeschichtung von Konservendosen auf die darin enthaltenen Lebensmittel übergeht. Dazu haben wir den Inhalt von Lebensmitteldosen auf ihren BPA-Gehalt untersucht. Wir haben 70 Lebensmittelproben in Konservendosen getestet, darunter 28 Proben mit Thunfisch, 15 Proben mit Tomaten, 5 Proben Kokosmilch, jeweils 10 Dosen Ananas und Fruchtcocktail.
Am auffälligsten waren die Belastungen von BPA in Dosen von Kokosmilch, mit einem Durchschnittswert von 104 Mikrogramm pro Kilogramm, gefolgt von 22 Mikrogramm bei Dosenparadeisern und 17 Mikrogramm bei Thunfisch. Interessanterweise fanden wir in keiner der 10 getesteten Konservendosen mit Ananas BPA-Belastungen. Ebenso wenig nachweisbar war BPA in 8 der 10 untersuchten Konserven mit „Fruchtcocktails“. Die größte Einzelbelastung war in einer Konserve mit Kokosmilch nachweisbar mit 318 Mikrogramm, gefolgt von einem Thunfisch mit 140 Mikrogramm pro Kilogramm. Alle Details zu den getesteten Produkten finden Sie unten im Downloadbereich!
Warum wir BPA vermeiden sollten
BPA ist der bekannteste und meist untersuchte Vertreter unter den hormonellen Schadstoffen. Viele gesundheitliche Störungen wie Fehlbildungen der Geschlechtsorgane, Unfruchtbarkeit, Lernstörungen bei Kindern und hormonell bedingte Krebsarten wie Hoden-, Prostata- oder Brustkrebs werden mit Bisphenol A in Verbindung gebracht. Neuere Studien sehen BPA auch als Mitverursacher von Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht.