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Schoko-Nikolaus-Check
Wir haben Schoko-Nikolos unter die Lupe genommen. Wie öko und wie fair sind sie produziert? Und was bedeuten die Gütesiegel auf den Nikolos tatsächlich?
Zur Vorweihnachtszeit gehören sie einfach dazu: die schokoladigen Weihnachtsmänner und Nikolos. Damit die Adventszeit auch sozial und ökologisch fair wird, hat GLOBAL 2000 gemeinsam mit Südwindexternal link, opens in a new tab die Schokoware einem Nachhaltigkeitscheck unterzogen. Ein Ampelsystem informiert über die ökologische und soziale Qualität von 21 Schoko-Nikolos aus österreichischen Supermärkten.
4 öko-faire Testsieger
Vier Produkte erhielten heuer die doppelt-grüne Bestnote und sind sowohl Fairtrade- als auch Bio-zertifiziert. Somit sind sie sowohl aus sozialer als auch aus ökologischer Sicht am verträglichsten.
Das sind die Testsieger:
- „EZA Schoko-Nikolo“ (Weltladen)
- „Spar Natur pur Bio-Nikolaus“ (Spar)
- „Billa bio Schoko Nikolo“ (Billa)
- „Rieglein Bio Fairtrade Weihnachtsmann“ (Mpreis)
EZA ist Musterschüler
Besonders zu empfehlen ist der Schoko-Nikolaus von EZA Fairer Handel: Die Schoko-Figuren von EZA Fairer Handel wurden doppelt grün bewertet. Darüber hinaus wird es den Konsument:innen ermöglicht, den Kakao und Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen zurückzuverfolgen. Erhältlich sind sie in allen Weltläden und Geschäften des fairen Handels, die auch Onlinebestellungen inkl. Zustellung anbieten.
Stockerlplatz - gute Ansätze
Hinter dem Siegerfeld sind wie im Vorjahr sieben Schoko-Figuren hervorzuheben, welche in mindestens einer Kategorie eine positive Bewertung erzielen konnten. Sie sind jeweils mit einem Label mit weitreichenden sozialen oder ökologischen Standards gekennzeichnet.
Dazu zählen:
- Favorina St. Niklas (Lidl)
- Favorina Schoko-Weihnachtsmann (Lidl)
- Monarc Nikolo (Hofer)
- Riegelein Weihnachtsmann (Müller)
- Douceur Mischbeutel (Penny Markt)
- Rosengarten Schoko Weihnachtsmann (Denn’s)
- Bio Weihnachtsmann (dm)
Letzter Platz - konventionelle Schokolade
Die hinteren Plätze teilen sich abermals die Schoko-Nikolos der großen Marken. Sie wurden allesamt doppelt rot bewertet. Grund dafür: Gänzlicher Verzicht auf Gütesiegel, hausinterne Siegel, oder für Kund:innen nicht nachvollziehbare Gütesiegel.
Dazu zählen:
- Ferrero
- Milka
- Lindt
- Hauswirth
- Storck
- Baur Schoko-Weihnachtsmann
Konventioneller Kakaoanbau zerstört Mensch und Natur
Im konventionellen Kakaoanbau werden nach wie vor Pestizide eingesetzt, die extrem gefährlich für Mensch und Natur sind. Außerdem kommt es auch immer wieder zur Abholzung von wertvollen Regenwäldern. Das müsste aber nicht sein. Traditionell kann Kakao in einem sehr umweltfreundlichen Anbausystem produziert werden. Diese Anbausysteme werden zum Beispiel im Bio-Anbau gefördert, kommen ohne Pestizide aus und fördern die Artenvielfalt.
Um sicher zu gehen, dass auch kein Produkt der Ausbeutung und Umweltzerstörung im Nikolo-Sackerl wartet, empfehlen GLOBAL 2000 und Südwind: Achten Sie beim Einkauf auf eine Bio-Kennzeichnung in Kombination mit einem Gütesiegel, das soziale und arbeitsrechtliche Sicherheit garantiert.
Lieferkettengesetz gefordert
Öko-Faire Schokolade ist heute erfreulicherweise kein Nischenprodukt mehr, sondern fast flächendeckend erhältlich. Umso wichtiger ist es, dass die verbleibenden schwarzen Schafe der Schoko-Branche endlich aufholen. Denn schließlich will niemand bewusst Schokolade verschenken, die auf Kinderarbeit zurückgeht, Naturzerstörung befeuert oder gesundheitsgefährdende Pestizide enthält.
Die fehlenden Fortschritte zeigen, dass es dringend einen strengen Rechtsrahmen braucht. Südwind und GLOBAL 2000 fordern daher ein strenges Lieferkettengesetz, das Unternehmen zur Transparenz verpflichtet und bei Vergehen zur Verantwortung zieht.