Unsere heimischen Supermarktketten verbannen Plastiksackerl aus ihrem Sortiment, ein Schritt in die richtige Richtung - aber was sind die umweltfreundlichen Alternativen? Sind Papiertragetaschen wirklich besser?
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Plastiksackerl aus Stärke
Leider kommt es bei Plastiktaschen aus Stärke oft zu Etikettenschwindel, denn die Stärke-Sackerl bestehen häufig trotzdem großteils aus erdölbasiertem Kunststoff. Meistens wird als Ausgangsmaterial Mais oder Zuckerrohr verwendet. Beide Rohstoffe werden oft gentechnisch verändert und in düngemittel- und pestizidintensiven Monokulturen angebaut. Der Aufdruck „kompostierbar“ kann täuschen, denn Tragetaschen aus Stärke können im Normalfall nicht selbst im Garten kompostiert werden. Man sollte sie auch nicht im Biomüll entsorgen, denn üblicherweise können sie in der Kompostieranlage nicht von normalen Kunststoffsackerln unterschieden werden, sie werden deshalb aussortiert und verbrannt. Ihre Ökobilanz ist im Vergleich zu anderen Taschen unvorteilhaft.
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Papiertragetaschen
Wer hätte das gedacht? Papiersackerl sind aus Sicht des Energieverbrauchs bei der Herstellung um keinen Deut besser als Plastiksackerl. Im Gegenteil, bei Papiertragetaschen kann aufgrund der Reißfestigkeit kaum Recyclingmaterial verwendet werden. Durch die instabilen Eigenschaften von Papier gehen die Sackerl schneller kaputt als Plastiksackerl und werden meist nur einmal verwendet. Vorteil: Die Papiertaschen lassen sich relativ gut recyceln. Zudem baut sich Papier im Vergleich zu Plastik schneller in der Natur ab und setzt dabei weniger Giftstoffe frei.