Trittbrettfahrer nicht erwünscht
Leider bekommen KonsumentInnen nicht immer, was Ihnen vom Hersteller versprochen wird, obwohl Ökodesign-Vorgaben einen Standard innerhalb der EU vorgeben, dem man vertrauen können sollte. Trittbrettfahrer-Produkte, die sich mit falschen Lorbeeren schmücken, sind nicht erwünscht. Energieeffizienzmaßnahmen tragen außerdem erheblich zur Erreichung der Klimaziele bei. Die Verwendung tatsächlich stromsparender Geräte bildet ein wesentliches Element beim Erreichen dieser Ziele.

Der vollständige Laborbericht ist zum Nachlesen hier zu finden: www.market-watch.at
Sind Elektrogeräte ausreichend gekennzeichnet?
Sind Elektroartikel was ihren Energieverbrauch betrifft richtig gekennzeichnet? Diese Frage hat sich MarketWatch auch gestellt und darum 2014 über 100 Online-Händler sowie 100 Einzelhändler in elf EU-Mitgliedsstaaten genauer betrachtet. Insgesamt wurden dabei europaweit mehr als 70.000 Produkte überprüft, mit dem Ergebnis, dass vor allem im Online-Handel gerne auf die richtige Kennzeichnung verzichtet wird.
Nachholbedarf vor allem Online
Die Untersuchungen von MarketWatch ergaben für den Einzelhandel, dass der Energieverbrauch durchschnittlich bei 23 Prozent nicht oder nur mangelhaft angeben ist. Besonders negativ waren hier aber die Ergebnisse im Online-Handel, denn bei mehr als 60 Prozent der angebotenen Produkte lag keine ausreichende Kennzeichnung vor. Interessant ist auch, dass im Online-Handel nur wenig Unterschiede zwischen den Produktgruppen gefunden wurden, während in Verkaufsläden vor allem Fernseher und Klimageräte besonders schlecht abschnitten.
Ergebnisse in Österreich ähnlich
Die Tendenzen in Österreich sind anderen Projektpartnerländern ähnlich. Die Einhaltungsquoten im Einzelhandel liegen allerdings im Allgemeinen höher, so waren 85 Prozent der 597 überprüften Geräte richtig gelabelt. Aber auch hierzulande lassen gerade Online-Shops in puncto Energiekennzeichnung oft zu Wünschen übrig, von den 1942 untersuchten Elektroprodukten waren nur 25 Prozent ausreichend gekennzeichnet.
Werden EU-weit ineffiziente Modelle verkauft?
Nun würde man bei diesen Ergebnissen wohl annehmen, dass die angebotenen Geräte wohl auch ineffizient sind. Doch dem ist glücklicherweise nicht so. Von den fast 70.000 untersuchten Produkten wurden nur 1.872 gefunden, die eine Energieeffizienzklasse unter der Mindestvorgabe hatten. Beruhigend ist auch, dass in Österreich lediglich ein solches Produkt zu finden war. Europaweit ist die Produktkategorie mit der höchsten “Fehlerrate” die der Leuchtmittel, hier schnitten vor allem die Glühbirnen besonders schlecht ab (1402 Glühbirnen waren mit Klasse E ausgewiesen, die Mindestanforderung ist allerdings C).
Heutzutage werden Kaufentscheidungen immer häufiger über das Internet getroffen und das gilt auch für beratungsintensivere Produkte. Vor allem in der Frühphase des Kaufentscheidungsprozesses spielt das Internet eine wichtige Rolle als Informationsquelle. Online-Shops sind für Haushaltsgeräte ein beliebter Markt, gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass auch hier die Energieverbrauchsdaten richtig angegeben werden um sie in die Kaufentscheidung mit einzubeziehen. Der Online-Markt sollte dem Einzelhandel hier nicht hinterherhinken.
