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Welterschöpfungstag
Ab dem 28. Juli 2022 lebt die Menschheit auf Kosten der Weltressourcen, das heißt wir leben von den Vorräten der Zukunft.
Am Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) am 28. Juli 2022 hat die Menschheit bereits sämtliche erneuerbare Rohstoffe und Naturleistungen der Erde aufgebraucht, die innerhalb dieses Jahres bereitgestellt werden können. Der größte Teil davon geht alleine auf das Konto der CO2-Emissionen, die nicht mehr in natürliche Kreisläufe zurückgeführt werden können. Diese Berechnungen werden jährlich vom Global Footprint Networkexternal link, opens in a new tab durchgeführt. Die global verfügbare Biokapazität (das Potenzial an Naturleistungen) wird dabei dem Ökologischen Fußabdruck der Menschheit (der Inanspruchnahme der Naturleistungen) gegenüber gestellt. Ist die Beanspruchung größer als der Nachschub, sprechen wir von einem Overshoot.
Drei Planeten nötig
Insgesamt bietet die Erde etwa 12,2 Milliarden Hektar bioproduktiver Fläche. Der rechnerische Anteil für jede/n ErdenbürgerIn beträgt demnach etwa 1,7 Globale Hektar (gha). Der/die durchschnittliche ÖsterreicherIn beansprucht dem gegenüber aber etwa 6 gha. Würden alle Menschen auf ähnlich großem Fuß leben wie wir in Österreich, wären über 3 Planeten nötig!
Die Folgen unseres Überkonsums zeigen sich längst in leeren Meeren, vernichteten Urwäldern, kaputten Böden, schwindenden Tier- und Pflanzenarten und allen voran im Klimawandel. Überdurchschnittlich heiße Tage, sinnflutartige Stürme und starke Rückgänge beim Schneefall sind bereits zur Normalität geworden.
Welterschöpfungstag bei uns schon im April
Für Österreich ist der Overshootday sogar noch deutlich früher! Mit unserem Lebensstil war der faire Anteil bereits am 6. April aufgebraucht. Österreich liegt damit zwischen Schweden und Brunei Darussalam. Seit damals leben wir genau betrachtet zu Lasten der Natur und aller zukünftigen Generationen und natürlich auf Kosten der Benachteiligten drei Viertel der Weltbevölkerung.
Dass es auf der Erde insgesamt überhaupt bis zum 28. Juli reicht, liegt nur an den ökonomisch Schwachen. Die Mehrheit aller Erdenbürgerinnen verbraucht noch recht wenig. Das wirkt sich rechnerisch zwar „besser“ für die Ökologie aus - ist aber eine Katastrophe für die benachteiligten Menschen, führt zu gespaltenen Gesellschaften und dem Verlust von Fairness und Solidarität. Ungerechtigkeit und Perspektivenlosigkeit sind aber eine ebenso große Gefahr für den Frieden wie ein ökologischer Kollaps!
Politik muss handeln
Es ist unverständlich, wie wenig die Politik bisher begreift, dass mehr Naturleistung zu verbrauchen, als vorhanden ist, das genaue Gegenteil von Nachhaltigkeit bedeutet!
Was wir brauchen sind neue politische Ziele, die das Gute Leben für Alle in den Mittelpunkt stellen – und dazu eine deutlich andere Wirtschaftsweise. Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, mit einem Planeten gut auszukommen – wenn die nötigen Veränderungen von vielen Menschen auf der ganzen Welt getragen werden. Werden Sie Teil der Veränderung und unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende für den Umweltschutz. Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft.