Drahtwürmer: Gibt es Alternativen zu Pestiziden?
Genau dieser Frage ging die ARGE Drahtwurm auf den Grund. Wir testeten alternative Methoden der Drahtwurmbekämpfung im Kartoffelanbau.
Folgende Methoden zur alternativen Bekämpfung von Drahtwürmern in Kartoffeln wurden untersucht:
- Vergleich von direkten Bekämpfungsmethoden: Fräse und insektenpathogener Pilz (Metarhizium brunneum)
- Prüfung der Praxistauglichkeit verschiedener Ausbringungsmethoden und -zeitpunkte des Pilzpräparats
- Untersuchung der Anlockwirkung von Pflanzen
Ergebnisse und Schlussforderungen
- Eine gleichbleibend hohe Qualität von Metarhizium-Präparaten muss für eine Praxisanwendung sichergestellt sein.
- Für eine zufriedenstellende Wirkung ist eine ausreichende Bodenfeuchte wichtig.
- Die erfolgversprechendste Variante zur Verringerung des Drahtwurmschadens ist eine Kombination von Pilzgerste und Anlockung durch ein Lockpflanzengemisch im Kartoffelbestand.
- Bestimmte Pflanzenarten wie z.B. Weizen können Drahtwürmer anlocken. Diese Anlockwirkung kann für die direkte Bekämpfung des Schädlings genutzt werden und damit z.B. die Aufwandmenge verringert bzw. die Wirkung des Präparates verbessert werden.
- Der Zeitpunkt und die Mechanisierung der Einsaat von Lockpflanzenmischungen und Pilzgerste in den Kartoffelbestand müssen optimiert werden.
- Optimale Ergebnisse erzielt man, indem man langfristig Maßnahmen kombiniert: Fruchtfolge, Humusaufbau, gezielte Bodenbearbeitung, Förderung natürlicher Gegenspieler und der Einsatz von umweltverträglichen Mitteln wie z.B. insektenpathogenen Pilzen. Dafür muss die Biologie der einzelnen Drahtwurmarten noch umfassender untersucht werden.
- Eine große Bedeutung wird in der Zukunft Prognosemodellen zukommen, die wichtige Entscheidungsgrundlagen für beispielsweise richtige Terminisierung gezielter Bodenbearbeitungsmaßnahmen aber auch für andere Strategien zur Minimierung von Drahtwurmschäden sein können.
Im November 2019 fanden Drahtwurmseminare in St. Aegidi, Zwettl und Stockerau statt, bei denen ein Einblick in die Biologie und das Monitoring von Schnellkäfern und Drahtwurmlarven gegeben wurde und der aktuelle Stand des GLOBAL 2000 Forschungsprojekt präsentiert wurde. Hier können Sie die Präsentationen downloaden: Präsentation GLOBAL 2000, Präsentationen MELES, Präsentation Bio Foschung Austria
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: www.zukunftsraumland.at und hier: www.melesbio.at/projects/eip-dw
Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, den Ländern und der Europäischen Union unterstützt.
