BIOM-Garten Projekt: Entdecken Sie Amphibien und Reptilien im Garten

Wir blicken zurück auf über 2 Jahre BIOM-Garten! Das vom österreichischen Biodiversitätsfonds geförderte Projekt ermutigte Menschen aller Altersgruppen dazu, in ihren eigenen Gärten auf Spurensuche zu gehen. Ziel war es, herauszufinden, welche und wie viele Amphibien und Reptilien unsere Gärten noch besiedeln und wie wir ihnen dort bessere Lebensbedingungen schaffen können.

Denn naturnah gestaltete Gärten sind ein wertvoller Rückzugsort für viele Arten. Mit dem Verlust und der Zerschneidung natürlicher Ökosysteme durch intensive Land- und Forstwirtschaft, Bodenversiegelung und intensiv gepflegte Grünflächen gehen immer mehr Lebensräume verloren. Doch Hausgärten können helfen Amphibien, Reptilien und andere Tiere zu schützen. In Österreich gibt es mehr als 2 Millionen Hausgärten mit einer Fläche von etwa 1.850 km², ähnlich groß wie der Nationalpark Hohe Tauern. Diese Gärten haben ein großes Potenzial, bedrohte Arten zu schützen. Bisher war nur wenig darüber bekannt, welche Reptilien- und Amphibienarten in Hausgärten leben und welche Strukturen besonders förderlich sind. Um das zu erforschen, haben wir mit Ihrer Hilfe dieses Monitoring-Projekt durchgeführt!

Ergebnisse im Überblick

  • 1.451 Gartenbesitzer:innen haben ihre Beobachtungen gemeldet. Unter ihnen nutzten 943 (64,1%) die neu geschaffene Melde-Plattform artenzählen.atexternal link, opens in a new tab

  • Insgesamt wurden 5.033 Beobachtungen von Amphibien und Reptilien in Hausgärten für das BIOM-Garten Projekt gemeldet.

  • Die drei häufigsten Amphibienarten waren die Erdkröte (Bufo bufo; 766 Meldungen), der Teichmolch (Lissotriton vulgaris; 397 Meldungen) und Vertreter der Wasserfrosch-Gruppe (Pelophylax sp.; 350 Meldungen)

  • Bei den Reptilien wurden am häufigsten Mauereidechsen (Podarcis muralis; 429) gemeldet, gefolgt von der Blindschleiche (Anguis fragilis; 409), der Zauneidechse (Lacerta agilis; 352) und der Ringelnatter (Natrix natrix; 226)

  • Auch wertvolle Daten über invasive Arten wurden erhoben sowie Informationen über die Beschaffenheit der Gärten, in denen Amphibien und Reptilien gefunden wurden.

  • Die Funddaten wurden im Biodiversitätsatlasexternal link, opens in a new tab veröffentlicht und fließen in die Erstellung Roter Listen ein.

Einige eurer besten Fotos

Wir alle können helfen, Amphibien und Reptilien zu schützen

Im Laufe des Projekts ermutigten wir Menschen, in ihren Privatgärten gezielt nach Amphibien und Reptilien Ausschau zu halten. Mit einem Foto konnten Beobachtungen gemeldet werden - dadurch ließen sich Lücken im bestehenden Amphibien- und Reptilienmonitoring schließen.

Seit Juni 2024 lief eine umfassende Informationskampagne. Wir richteten eine eigene Projektwebsite ein und schufen über die Web-App von artenzählen.atexternal link, opens in a new tab eine intuitive Möglichkeit, in wenigen Schritten, direkt am Smartphone Sichtungen von Tieren aus Gärten zu übermitteln. Zusätzlich konnten Informationen zur Umgebung des Fundorts, also wichtige Habitat-Parameter angegeben werden. Mit kostenlosen Webinaren für Citizen Scientists und Informationskampagnen über diese faszinierenden Tiere gelang es uns, das Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig der Schutz von Amphibien und Reptilien ist.

Wir sind sehr dankbar für jede einzelne Meldung. Ihre Beteiligung war zentral für den Erfolg des Projekts.

Wichtig!

Das Projekt endete zwar mit Oktober 2025, jedoch können Sie weiterhin Ihre Sichtungen auf artenzählen.atexternal link, opens in a new tab melden und somit weiterhin die Datenlage zu Amphibien und Reptilien in Österreichs Gärten verbessern!

Naturnahe Hausgärten: Wichtige Rückzugsorte für die Natur

Während es zu Vögeln in Gärten bereits mehrere Studien und auch in Österreich eine gute Datenlage über viele Jahre gibt, ist die Situation für Reptilien und Amphibien in Europas Gärten noch kaum untersucht. Und das, obwohl weltweit Amphibien und Reptilien als die am stärksten bedrohten Tierarten gelten. In Österreich sind von den 21 Amphibien- und 15 Reptilienarten jeweils mehr als die Hälfte als gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht eingestuft.

So können Sie Reptilien und Amphibien im Garten schützen

Lernen Sie mehr zu Amphibien und Reptilien

in unseren Webinaren

WEBINAR: Entdecke die faszinierende Welt der Amphibien
WEBINAR: Entdecke die faszinierende Welt der Reptilien

Fragen? Melden Sie sich gerne bei uns!

Dominik Linhard
GLOBAL 2000 / Stephan Wyckoff

Dominik Linhard

Teamleiter & Projektkoordinator

 

Dominik grübelt über Alternativen zu Pestiziden und setzt sich für die Artenvielfalt in Gärten, Wiesen und Wäldern ein.

 

aktuelle Projekte:

Nationalpark Garten

NatURwald

Pestizidrichtlinien für Zierpflanzen

BIOM-Garten

Mestá.Záhrady.Rozmanitost'/ Städte.Gärten.Vielfalt.

Laufzeit

1. Oktober 2023 bis 31. Oktober 2025

Partner:innen

Logoleiste
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Fördergeber

Das BIOM-Garten Projekt wurde vom Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima und Umweltschutz, Regionen- und Wasserwirtschaft unterstützt (finanziert von der Europäischen Union – Next Generation EU).

Finanzen: Geplantes Gesamtbudget € 476.102,00, Geplante Gesamtfördersumme 476.102,00; Geplantes G2 Gesamtbudget € 171.541,29 und Geplante G2 Fördersumme: € 144.510,89

Eigenmittel GLOBAL 2000: € 27.030,40