E-Mobilität ist längst ein Thema in unserem Verkehrssystem: Züge und auch Busse fahren oft elektrisch. Sie sind bis heute die effizienteste und umweltfreundlichste Art der motorisierten Fortbewegung.
Eines vorweg: Ohne eine ganzheitliche Wende im Personenverkehr wird auch mit E-Autos nicht alles besser. Es geht nicht darum, einfach nur einen Motor auszutauschen, unser gesamtes Verständnis von Mobilität muss sich ändern. Der motorisierte Personenverkehr muss gesenkt werden und der Anteil an der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmittel auf mindestens 50% gesteigert werden. Zudem sollten ressourcensparende Carsharing-Modelle und ähnliche Konzepte forciert werden.
Eine detaillierte Analyse wie die Energiewende gelingen kann und welche Rolle dabei der Verkehr spielt, haben wir in dieser Studie ausgearbeitet.
Natürlich bringt auch die E-Mobilität Probleme mit sich. Allerdings ist es die einzige Technologie, die von der Industrie zur Serienreife entwickelt wurde, mit der es gelingen kann in absehbarer Zeit klimaschädliche Emissionen im motorisierten Individualverkehr deutlich zu senken.
Neben der Reduktion von klimaschädlichen CO2-Emissionen, geht es aber auch um die Reduktion von gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen. Jedes Jahr sterben in Österreich mehr als 8.500 Menschen an den Folgen von Feinstaub, Stickoxid-Emissionen und bodennahem Ozon.
Ökobilanzen im Vergleich
In Österreich fallen etwa 30 % der Treibhausgasemissionen auf den Verkehrssektor. Wenn man nur den Personenverkehr heranzieht, sind es immer noch über 18%, die nur auf PKW und Co. zurückzuführen sind (FAQs Energie und Co). Immerhin werden deutlich mehr als die Hälfte aller Wege durch diesen sogenannten motorisierten Individualverkehr (MIV) – also PKWs oder Motorräder für Einzelpersonen – bestritten (GLOBAL 2000 Klimastudie Mobilität). Zwischen den einzelnen Antriebsmodellen finden sich jedoch große Unterschiede. Wie die Grafik zeigt, fallen bei E-PKWs nur etwa halb so viele CO2-Emissionen an wie bei Benzinern. Bei Elektrofahrzeugen macht die Energiebereitstellung den größten Anteil an CO2-Emissionen aus, wobei durch konsequente Nutzung von Ökostrom diese stark dezimiert werden können.
Einige Staaten gehen schon voran und haben den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor beschlossen. Norwegen will diesen Ausstieg bis 2025 erreichen, Dänemark und Schweden im Jahr 2030 und Frankreich im Jahr 2040. Wollen wir in Österreich bis 2040 klimaneutral sein, müssen wir diesen Ausstieg auf Grund der langen Nutzungsdauer von Fahrzeugen auch bis 2030 geschafft haben.
E-Autos als Teil einer Gesamtstrategie
E-Autos brauchen jedoch auch Energie und erhöhen den Stromverbrauch. Außerdem nehmen sie nicht weniger Platz auf den Straßen ein als andere PKWs. Deswegen ist eine ganzheitliche Strategie zu Mobilität und Energie wichtig, damit E-Autos eine wirklich nachhaltige Option bieten können.
So kann und muss ein möglicher Anstieg des Stromverbrauchs durch E-Autos durch erneuerbare Energiequellen gedeckt werden. Gleichzeitig sind alle vorhandenen Energiesparpotenziale zu nutzen, um den Anstieg des Stromverbrauchs abzudämpfen. In Österreich ist das definitiv möglich. Wir haben genug Potential an naturverträglichen Alternativen zu fossilen Energieträgern, sowie ausreichend hohe Stromeinsparpotenziale, um auch einen steigenden Stromverbrauch ohne Atomenergie zu decken. Mehr dazu GLOBAL 2000 Energiezukunft