Tipps für grüne Weihnachten

Wie können wir zum Fest der Liebe Konsumwahn, Stromverbrauch und Umweltbelastung reduzieren? Wir haben hier einige Tipps mit denen nachhaltige Weihnachten einfach möglich sind.

 

Christbaum

Public Domain von pixabay.com

Weihnachten ist an sich ein wunderbares, besinnliches Fest. Doch leider hat es, wenn es als Geschenke- und Deko-Wahn missverstanden wird, große Auswirkungen auf den Konsum, den Stromverbrauch und die Umwelt. Mit diesen Tipps helfen Sie, Weihnachten ein bisschen grüner zu machen! Weihnachten gilt hierzulande als Fest der Besinnung und Stille – aber auch als Fest der Geschenke.

Nachhaltige Geschenke

Nachhaltige Geschenkverpackung

Geschenke werden meist in weihnachtlich glitzerndem Weihnachtspapier überreicht, das nach dem Fest kurzerhand inklusive Plastikschnüre und Glitzerstaub in der Mülltonne landet. Doch das muss nicht sein! Wir haben kreative umweltschonende Auswege aus dem Wegwerf-Verpackungswahn, die die Umwelt schonen und für nachhaltige Weihnachtserinnerungen sorgen. Ökologische Verpackungsideen für ein besinnliches Weihnachtsfest können überaus „beschaulich“ und preisgünstig sein. Mit ein wenig Kreativität und Fingerfertigkeit lassen sich hübsche Verpackungen herstellen, die die Beschenkten auch längerfristig beeindrucken

  • Für die Verpackung kleiner Geschenke eignen sich gut erhaltene Marmeladegläser. Zur Dekoration kann das Glas mit Sand, roten Linsen oder Konfetti gefüllt werden. Das Marmeladeglas kann aber auch innen mit Papier und Weihnachtsabziehbildern beklebt werden.

    • Größere Geschenke verpackt man am besten in bunten Papiergeschenkschachteln, die man entweder aus Schuhkartons selber herstellt oder kauft. Es eignen sich auch Blechdosen, die man oft auf Flohmärkten findet. Die Schachteln selbst können aufgrund ihrer Haltbarkeit auch nach dem Weihnachtsfest hervorragend für den Alltagsgebrauch verwendet werden. Zur weihnachtlichen Dekoration können diese mit Tannenzapfen und -reisig verziert werden. Ein hervorragendes alternatives Füllmaterial für Zerbrechliches ist Popcorn.
    • Ungewöhnliche Namensschilder lassen sich gut im Backrohr herstellen. Dazu verwendet man Lebkuchenteig, der in viereckiger Form ausgeschnitten wird. Wichtig: Nicht auf das Loch für die Befestigungsschnur vergessen. Nach dem Backen kann das Lebkuchennamensschild kunstvoll je nach Geschmack mit Zuckerglasur und mit Marzipan verziert werden.
    • Auch in so genannten „Furoshiki“ - viereckige Tücher aus Japan - können Überraschungen stilvoll gehüllt werden. Statt dem japanischen Originaltuch können natürlich auch Seiden- oder Baumwolltücher verwendet werden. Googeln Sie mal Fukoshiki.
    • Der klassische Jutesack eignet sich als ideales Verpackungsmaterial. Um den naturfarbenen Jutestoff ein wenig aufzupeppen, verziert man diesen mit Mistelzweigen und Lavendelsträußchen. Gerade der Lavendel wandert nach dem Weihnachtsfest sogleich als natürliches Antimottenmittel in den Kleiderschrank und sorgt gleichzeitig für langeanhaltenden frischen Duft.
    • Einen ganz eigenen Stil bekommen die Weihnachtsgeschenke wenn Sie in altes Zeitungspapier eingewickelt werden. Für farbliche Akzente können bunte Stoffbänder statt Geschenksbänder aus Plastik/Papier verwendet werden - diese lassen sich einfach ausbügeln und nächstes Jahr wieder verwenden.

Nachhaltige Weihnachtsdeko

  • Basteln Sie Ihre eigenen Weihnachtskarten, kaufen Sie kleinere Weihnachtskarten aus recyceltem Papier oder verschicken Sie eCards.
  • Verwenden Sie bei Lichterketten LED-Lichter.
  • Dekorieren Sie mit Kerzen, um Energie zu sparen.

Weihnachsbäume: Ökologisch und nachhaltig einkaufen

Weihnachten ohne Weihnachtsbaum ist für viele unvorstellbar. 2,2 Millionen Tannenbäume werden jährlich aufgemascherlt und zieren die österreichischen Wohnzimmer. Ein Fünftel der Christbäume stammt jedoch aus dem Ausland und hat lange Transportwege hinter sich. Viele Bäume werden außerdem in Monokulturen angepflanzt und intensiv mit Pestiziden behandelt. Christbaum ist also nicht gleich Christbaum: Auch beim Weihnachtsbaumkauf können Sie die Umwelt schützen.

Achten Sie auf das FSC-Siegel

Wer mit Chemikalien behandelte Bäume aus seinem Wohnzimmer fernhalten möchte, sollte beim Weihnachtsbaumkauf darauf achten, woher dieser stammt. Das FSC (Forest Stewardship Council)-Siegel garantiert, dass der Baum aus einem umwelt- und sozialverträglichen Waldwirtschaftsbetrieb stammt.

Bio-Christbäume kaufen

Bio-Christbäume werden nach der EU-Verordnung 2092/91 des biologischen Landbaus produziert. Diese verbietet den Einsatz von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden. Die Verwendung von biologischen Jungpflanzen ist Pflicht. Stattdessen sind die Biobauern und -bäuerinnen auf das Schaf gekommen. Englische Shropshire-Schafe eigenen sich besonders, um die Bäume vor Grasbewuchs zu schützen und sorgen für gleichmäßigen Baumwuchs. Ein eigenes Biozertifikat für Christbäume gibt es noch nicht, jedoch bieten meist solche Betriebe Bio-Bäume an, die auch andere Bio-Produkte, wie z.B. Lebensmittel, verkaufen.

Setzen Sie auf Regionalität!

Der wohl beliebteste Weihnachtsbaum der ÖsterreicherInnen ist die Nordmanntanne. Diese Spezies zeichnet sich besonders durch ihren dichten Bewuchs, den dunkelgrün schimmernden Nadeln und ihre lange Haltbarkeit aus. Importiert wird sie aber vorwiegend aus Nordeuropa. Christbäume aus der Region sparen unnötige Transportwege. Bei uns heimisch sind die Fichte (Rotfichte), die Kiefer und die Weißtanne. Damit die ChristbaumkäuferInnen auch gleich wissen, woher ihr österreichischer Weihnachtsbaum stammt, wird dieser mit einer Christbaumschleife versehen. Jedes Bundesland hat eine eigene Schleife. Eine umfassende Liste der heimischen Weihnachtsbäume finden Sie unter www.weihnachtsbaum.atexternal link, opens in a new tab

Ein Plastikbaum ist keine Alternative

Kunststoffbäume sind keine Alternative, denn sind sie häufig aus PVC, das zum einen die Umwelt belastet und zum anderen die Tendenz hat, flüchtige anorganische Chemikalien an die Umgebung abzugeben. Diese lösen häufig allergische Reaktionen und andere gesundheitliche Probleme aus. Hinzu kommt die schlechte Ökobilanz von Kunststoffbäumen: Produktion, Transport und Entsorgung verschwenden enorme Mengen an fossilen Treibstoffen. Außerdem werden sie meist in Ländern hergestellt, in denen Arbeitskräfte ausgebeutet werden.

Eine Studie der Universität in Philadelphia beleuchtet detailliert die Öko-Bilanz von Kunststoffbäumen. Fazit: Der Kauf eines einzigen künstlichen Christbaums alle zehn Jahre schadet der Umwelt mehr als der alljährliche Kauf eines echten Weihnachtsbaums. Erst nach zwanzig Jahren fällt seine Ökobilanz etwas günstiger aus als die entsprechenden 20 echten Bäume. Leider landen künstliche Christbäume schon nach durchschnittlich sechs Jahren in der Mülltonne, und lassen sich naturgemäß auch nicht kompostieren wie ihre echten „Kollegen“.

Der lebende Weihnachtsbaum

Am nachhaltigsten scheint der lebende Weihnachtsbaum zu sein. Jedoch ist beim „Baum im Topf“ anzumerken, dass dieser durch das Aufstellen im warmen Haus aus seinem Winterschlaf gerissen wird. Wird er nach dem Fest wieder nach draußen gebracht, könnte es also passieren, dass er erfriert oder nicht mehr richtig anwächst.

Tipps zur Lagerung und Haltung

Um den Weihnachtsbaum länger „in Form“ zu halten hier ein paar Tipps zur Pflege:

  • Lagern Sie den Baum bis zum Aufstellen kühl und vor Sonne und Regen geschützt.
  • Öffnen Sie das Christbaumnetz immer von unten nach oben.
  • Beschneiden Sie vor dem Aufstellen das Stammende.
  • Verwenden Sie mit ausreichend Wasser gefüllte Christbaumständer.
  • Je kühler der Raum, in dem der Baum steht, umso länger bleibt er frisch. Christbäume im Topf (lebende Christbäume) sollten nicht länger als zehn Tage in beheizten Räumen stehen.

Machen Sie Ihren Christbaum-Schmuck selbst!

Mit einfachen Mitteln und ganz schnell, können Sie Ihren Christbaum natürlich und ganz ohne Plastik aufputzen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern riecht auch noch traumhaft nach Feiertagen.

  • kleine, rote Äpfel (Achtung möglichst leichte Äpfel verwenden)
  • Bast
  • Bast
  • ganze Zimtstangen
  • Orangen
  • Zitronen
  • Bast
  • Popcorn
  • Faden und Nadel

Äpfel statt Christbaumkugeln


GLOBAL 2000

Gebraucht werden:


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Äpfel kreuzweise mit Bast umwickeln. Wo die Schnüre sich beim Stengel kreuzen, einfach eine Schlaufe aus einem weiteren Stück Bast anknüpfen. Schon kann der Apfel auf einem etwas stärkeren Zweig aufgehängt werden.

 

Zimtstangen


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Gebraucht werden:


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Je drei Zimtstangen einige Male mit Bast umwickeln, mit einer Masche verschließen, eine Schlinge aus Bast von unten zwischen zwei Zimtstangen zur Mitte ziehen und schon kann man die Deko auf den Weihnachtsbaum hängen.

 

Orangen- und Zitronenscheiben


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Gebraucht werden:


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Orangen und Zitronen in etwa einen halben Zentimeter dicke Scheiben schneiden nicht zu dick, dann trocknen sie schneller.


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Scheiben auf ein Backblech legen, bei 100 Grad Celsius trocknen lassen, nach etwa 1,5 Stunden Scheiben wenden, weitere 1,5 Stunden im Rohr lassen.


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Scheiben einige Tage bei Raumtemperatur nachtrocknen lassen. Eine Schlaufe aus Bast macht die Orangen- und Zitronenscheiben zur festlichen Dekoration

 

Popcorn Girlanden


GLOBAL 2000

Gebraucht werden:


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Popcorn mit Hilfe der Nadel auf den Faden fädeln, bis die Girlande die gewünschte Länge hat - hier ist Geduld und Fingerspitzengefühl gefordert. Diese Kette eignet sich wunderbar als Lametta-Ersatz.