Mit der zunehmenden „Gütesiegelflut“ wird es für KonsumentInnen immer schwieriger, sich an Gütesiegeln zu orientieren. Gute Siegel machen die Lebensmittelherstellung besser für Mensch, Tier und Natur. Viele Gütesiegel sind aber mehr Schein als Sein. Deshalb haben wir uns wichtige Gütesiegel aus der Lebensmittelbranche genauer angeschaut und bewertet, wie gut sie wirklich sind.
Hier können Sie nach Gütesiegeln suchen
Die Ergebnisse den Gütesiegel-Checks finden Sie auch in einem PDF unten im Downloadbereich.
Wie funktioniert unsere Bewertung?
Für den GLOBAL 2000 Gütesiegel-Check haben wir herausgefiltert, welche Kriterien in den Bereichen Umwelt, Soziales, Tierwohl und Fundiertheit (also, wie ein Gütesiegel „funktioniert“ – ob externe ExpertInnen eingebunden sind oder wie Kontrollen ablaufen) für ein gut gemachtes Gütesiegel wichtig sind. Anschließend haben wir bewertet, wie viel Prozent dieser Kriterien das jeweilige Gütesiegel berücksichtigt.
Ampelbewertung
Für eine Bewertung vergleichen wir die erreichte Punktezahl eines Gütesiegels je Kategorie – bei über 55 Prozent vergeben wir „Grün“ für einen hohen Anspruch. Zwischen 33 und 55 Prozent erhält das Gütesiegel „Gelb“ für einen mittleren Anspruch. Unter 33 Prozent gibt es „Rot“ für einen geringen Anspruch. Manche Gütesiegel konzentrieren sich auf ökologische Kriterien, manche auf soziale. So steht Bio für hohe Umweltstandards, fokussiert aber weniger auf soziale Standards. Wichtig ist, dass für KonsumentInnen ersichtlich ist, welches Gütesiegel wofür steht.
Wichtig: Was diese Herangehensweise nicht leisten kann, ist eine durchgängige Aussage darüber, ob diese Kriterien und Prozesse in der Praxis auch gut angewendet werden und die entsprechende Wirkung erzielen.
Was Gütesiegel im besten Fall können
Gut gemacht können Gütesiegel Produktion, Handel und Konsum nachhaltiger und fairer machen, wenn sie
- Eine Vorreiterrolle in der Weiterentwicklung nachhaltiger Produktion einnehmen und im Idealfall damit die gesamte Branche vorantreiben.
- KonsumentInnen eine Orientierung geben und zu Transparenz beitragen
- Handel fairer machen und mehr Menschen langfristig davon leben lassen.
- ProduzentInnen und unabhängigen ExpertInnen Mitsprache bei der Verbesserung der Produktion ermöglichen.