Dosen aus Aluminium
Weltweit werden jährlich über 100 Millionen Tonnen Aluminium erzeugt, nur rund die Hälfte davon aus Recyclingmaterial. Ausgangsmaterial für die Produktion von Aluminium ist Bauxit, ein Erz, dass auch in sehr sensiblen Gebieten der Erde abgebaut wird. Brasilien ist das drittgrößte Bauxit-Förderland der Welt und erzeugt etwa ein Drittel der Aluminiumproduktion. Im brasilianischen Porto Trombetas wird jährlich eine Fläche von 250 Fußballfeldern gerodet, um dort Bauxit abbauen zu können. Doch damit nicht genug, denn da die Herstellung von Aluminium enorm stromintensiv und somit nur schwer wirtschaftlich rentabel ist, werden in ebenso ökologisch sensiblen Regionen gigantische Wasserkraftwerke errichtet. Pro Tonne Aluminium werden bis zu 18 MWh Strom benötigt, der gesamte jährliche Strombedarf von vier österreichischen Einfamilienhäusern.
Bei der Herstellung einer Tonne Aluminium fallen bis zu vier Tonnen hochgradig giftiger Rotschlamm an, der in Auffangbecken gelagert wird. Nicht selten kommt es dabei zu Unfällen, bei denen dieser Schlamm austritt und in die Natur gelangt. Am 4. Oktober 2010 traten bei einem Dammbruch eines ungarischen Aluminiumwerks knapp eine Million Kubikmeter Rotschlamm aus und verwüsteten dabei eine Fläche von rund 40 km². BewohnerInnen der angrenzenden Dörfer erlitten dabei schwere chemische Verbrennungen.
Aluminium kann aber sehr gut recycelt werden – die Wiederaufbereitung von Aluminiumschrott erspart im Vergleich zu neuem Material rund 95% Energie. Doch leider wird ein Großteil des Alumülls nicht der korrekten Verwertung zugeführt. Eine nicht mehr ganz aktuelle Studie für Österreich kommt zu dem Schluss, dass von den jährlich 16.000 Tonnen Aluminium-Verpackungen nur knapp 10.000 Tonnen richtig („blaue Tonne“ oder „gelber Sack“) entsorgt wird. Zusätzlich zu den Aluminiumverpackungen bestehen auch Getränkeverbundverpackungen („Tetra Pak“), sowie Haushaltsfolien zum Teil aus Aluminium. Rund 8.000 Tonnen Aluminium gelangen jährlich insgesamt in den österreichischen Restmüll.