29.06.2016

Glyphosat Zulassung: 18 Monate statt 15 Jahre

Vier Abstimmungen, viemal keine Mehrkeit - nun lässt EU-Kommission das gefährliche Pestizid Glyphosat nur für 18 Monate zu und schiebt Verantwortung ab

Weizenfeld
Global 2000

Die Zeit ist reif für ein Einweg-Pfandsystem in Österreich - in Kombination mit verpflichtenden Mehrweg-Quoten!

Die endgültige Entscheidung zur Glyphosatexternal link, opens in a new tab Zulassung ist gefallen! Wenig überraschend aber dennoch enttäuschend steht nun die Entscheidung der EU-Kommission zur Wiederzulassung des gefährlichen Pestizids Glyphosat fest. Für weitere 18 Monate, anstatt wie geplant 15 Jahre, darf das Unkrautvernichtungsmittel in der EU verkauft und versprüht werden.

Unser Erfolg: 18 Monate statt 15 Jahre

Ohne Sie wäre das alles nicht möglich gewesen, denn ohne den großen Widerstand aus der Bevölkerung wäre die Wiederzulassung von Glyphosat für weitere 15 Jahre sicher einfach „geräuschlos“ beschlossen worden. Wir möchten uns vielmals bei allen unseren UnterstützerInnen bedanken, dank des großen Protests aus der Bevölkerung musste die EU-Kommission rasch von einer Verlängerung der Glyphosat Zulassung um 15 Jahre auf nur noch 18 Monate zurückrudern. Diesen Erfolg konnten wir nur mit Ihnen gemeinsam erreichen. Vielen Dank!

EU-Kommission schiebt Verantwortung ab  

Viermal in Serie ist die Kommission mit ihrem Versuch gescheitert, die Mitgliedsstaaten für eine gemeinsame Entscheidung in dieser heiklen Zulassungsfrage zu gewinnen. Nun spielt sie den Ball - möglicherweise auch aus Angst vor gerichtlichen Klagen durch die Industrie - an die Europäische Chemikalienagentur ECHA weiter. Diese entscheidet im kommenden Jahr durch eine erneute Untersuchung des krebserregenden Potenzials von Glyphosat über das weitere Schicksal des Pestizids.

Da die Klassifizierung durch die ECHA auf vergleichbaren – teilweise sogar wortidenten - Bewertungskriterien basiert wie die Krebseinstufung der IARC und die ECHA auch auf die gleichen Daten zurückgreifen kann, wäre eigentlich eine EU-Klassifizierung als Karzinogen der Kategorie 1B zu erwarten. Das würde bedeuten, dass Glyphosat in Europa seine Zulassung verlieren würde.

Allerdings stünde eine solche Klassifizierung durch die ECHA in krassem Widerspruch zur Einschätzung der Schwesternbehörde EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), die Glyphosat bekanntlich als wahrscheinlich nicht krebserregend beurteilt.

Wir hoffen und vertrauen darauf, dass die ECHA die Krebsgefahr von Glyphosat rein nach wissenschaftlichen Kriterien und auf Basis der öffentlich publizierten Krebsstudien bewertet. Folgt sie der Empfehlung ihrer Zulassungsbehörde, dann hält sie ein Pestizid am Markt, welches laut WHO 'wahrscheinlich beim Menschen krebserregend' ist. Lässt sie hingegen die Glyphosat Zulassung auslaufen, könnten Milliardenklagen von Monsanto & Co über sie hereinbrechen. 

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