Sumatra, South Bengkulu
Nach unserer Ankunft in South Bengkulu, Indonesien, treffen wir uns mit Dirwan Mahmud, er ist der Bupati (Distriktchef) von South Bengkulu. Dirwan Mahmud führt uns zu den Plantagen und zeigt uns die Plätze, an denen einst Urwald zu finden war. Davon ist nicht mehr viel übrig, große Teile des Waldes wurden für Palmölplantagen abgeholzt. Flussabwärts sind Überschwemmungen und Dürreperioden die Folgen der Abholzung. Wie mickrig die restlichen Waldbestände noch sind, hält meine Kollegin Vanessa Böttcher vom ORF mit ihrer Drohne fest. Die Bilder sind erschreckend.
Dirwan ist einer von den Guten, er spricht mit uns darüber wie sehr Umwelt und Landrechte durch Korruption in Bedrängnis geraten. Große Palmölunternehmen bestechen die hiesigen Verantwortlichen und enteignen so die LandbesitzerInnen.
Am dritten Tag fahren wir zu einer Palmölmühle. Der Dorfvorstand erzählt uns von den Auswirkungen der Plantagen und Ölmühlen. Hinter der Anlage befindet sich viel Abfall und große Dreckwasserbecken.
Der Fluss, der für die Einwohner von Bengkulu die Lebensgrundlage darstellt, führt mittlerweile zu wenig Wasser, abgeschlagene Holzstämme zerstören die Dammanlagen in den Dörfern und durch den eingeleiteten Mühlenabfall gehen die wichtigen Fischbestände zurück. Dabei ist das Fischen und Sammeln von Muscheln eine wichtige Einkommensquelle für die Einwohner.
Wasserbüffel waren für die Einwohner von Bengkulu immer wichtige Tiere. Sie wurden wie eine Bank behandelt, in die man Futter einzahlt und Gewinn bei Verkauf ausbezahlt bekommt. Auch kulturell spielen die Tiere eine besondere Rolle und werden den Töchtern gerne als Mitgift mitgegeben. Mittlerweile fällt es den Menschen schwer die Büffel durchzubringen, denn seit das Umland von Plantagen zugepflastert wurde, ist kein Platz mehr für die Tiere. Der Dorfvorsteher erzählt uns, er hätte nur noch einen Büffel für seine einzige unverheiratete Tochter über und er hofft, dass auch sie bald unter die Haube kommt, da es immer schwieriger wird, den Wasserbüffel zu versorgen.