Plastikarten

Plastik ist nicht gleich Plastik. Es gibt viele verschiedenen Plastikarten, mit unterschiedlichen Eigenschaften. Welche Plastikart für ein Produkt verwendet wurde, lässt sich am Recycling-Code erkennen. Wir haben für Sie die gängigsten Plastikarten zusammengefasst.

Hier finden Sie die gängigsten Plastikarten sortiert nach ihrer Häufigkeit, mit Angaben zu Produkten und Problemen.

 

Polyethylen (PE)

Recycling-Codes: 04 PE-LD / 02 PE-HD

Produkte: Getränkekästen, Fässer, Schüsseln, Plastiksackerl, Folien, Abfalleimer, Plastikrohre, Kunstholz, etc.

Probleme mit PE

Polyethylen ist der weltweit am häufigsten hergestellte und verwendete Kunststoff und findet vor allem Einsatz in Einwegverpackungen. Entsprechend groß ist sein Beitrag an der weltweiten Plastikverschmutzung, insbesondere der Ozeane.

Polypropylen (PP)

Recycling-Code: 05 PP

Produkte: Plastiksackerl, Babyflaschen, Lebensmittelverpackungen, medizinische Geräte, Sitzbezüge, Stoßstangen, Innenraumverkleidung, etc.

Probleme mit PP

Polypropylen (PP) ist so wie PE ein preisgünstiger Kunststoff. Er gilt als toxikologisch minder problematisch, doch konnten Untersuchung von Polypropylen-Babyflaschen durch das Joint Research Center der Europäischen Kommission das Entweichen von rund 30 Chemikalien in die Babymilch nachweisen. Grenzwerte seien keine überschritten worden.

Polyvinylchlorid (PVC)

Recycling-Code: 03 PVC

Produkte Hart-PVC: Abflussrohre, Fensterprofile, etc.

Produkte Weich-PVC: Bodenbeläge, Fensterrahmen, Rohre, Kinderspielzeug, Schläuche, Kunstleder, Tapeten, Dachbahnen, LKW-Planen, Kleidung, Babyartikel, Schwimmreifen, Schlauchbote, Dichtungen, etc.

Probleme mit PVC - ACHTUNG: Gesundheitsgefahr

PVC verursacht von der Produktion bis zu seiner Entsorgung gravierende Gesundheits- und Umweltprobleme:

  • Weich-PVC gibt gesundheitsschädliche Weichmacher ab! PVC kann bis zu 70 Prozent aus Weichmachern (z.B. hormonschädigenden Phtalaten) bestehen. Diese dampfen aus, werden abgerieben oder ausgewaschen. Es wurden auch hohe Nolyphenolwerte (hormonschädigend) festgestellt (z.B. in Babypuppen und Lebensmittelfolien).
  • Das Recycling von PVC-Produkten ist problematisch.
  • Bei der Verbrennung entstehen Chlorgase und giftige Dioxine.
  • Bei der Deponierung entscheiden Schadstoffe.

Polystyrol (PS)

Recycling-Code: 06 PS

Produkte: Styropor, Isolierung elektrischer Kabel, Gehäuse für Schalter, Verpackungen, Verpackungsfolien, Joghurtbecher, Spielzeug, Koffer, etc.

Probleme mit PS

Bei der Herstellung von Polystyrol kommt das krebserregende Benzol zum Einsatz. Bei der Entsorgung gestaltet sich das Recyceln schwierig. Nur ein Prozent der jährlich erzeugten 14 Millionen Tonnen Styropor dürften derzeit recycelt werden.

Polyurethan (PU)

Recycling-Code: PU lässt sich nicht recyceln und ist deshalb nicht an einem bestimmten Code erkennbar.

Produkte: Schuhe, Beschichtungen und Klebstoffe, Textilfaser Elastan, Polyurethanschaumstoff: wie Matratzen, Autositze, Sitzmöbel, Küchenschwämme, Dämmstoffe etc.

Probleme mit PU

Recycling ist sehr schwierig und die Verbrennung problematisch, da zahlreiche gefährliche Chemikalien wie Isocyanate und toxische Blausäure freigesetzt werden können. Polyurethan zersetzt sich in Deponien in giftige Stoffe.

Polyethylenterephtalat (PET)

Recycling-Code: 01 PET

C-PET Produkte: Teile von Haushalts- und Küchengeräten, Computer, Maschinenbauteile, Sicherheitsgurte, etc.

PET-Produkte: Getränkeflaschen, Verpackungen für Kosmetika und Lebensmittel, etc.

Probleme mit PET

In Getränkeflaschen gibt PET Acetaldehyd (Ethanal) in die Flüssigkeit ab. Diese kann neutral schmeckenden Getränken einen chemisch-süßlichen Geschmack verleihen. Deshalb wurden anfangs nur den Beigeschmack kaschierende Getränke abgefüllt. Acetaldehyd gilt als gesundheitsschädlich. Jene Mengen, die aus PET-Flaschen entweichen, sind laut deutschem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für KonsumentInnen allerdings unbedenklich. Flaschenproduzenten bzw. Getränkehersteller bekommen das Ausgangsmaterial von Plastikproduzenten (z.T. recyceltes Material) geliefert, die chemische Zusammensetzungen sind oft unbekannt, da diese Firmengeheimnisse sind.

Polycarbonat (PC)

Recycling-Code: 07 O

Produkte: hitzebeständige Trinkgefäße wie Babyflaschen (in der EU seit 2011 verboten), Mikrowellengeschirr, CD-Hüllen, Lebensmittelverpackungen, Innenausstattung von Kühlschränken, Autoscheinwerfer, etc.

Probleme mit PC - ACHTUNG: Gesundheitsgefahr!

Polycarbonat wird aus der hormonschädigende Chemikalie Bisphenol A (BPA) als Ausgangsstoff hergestellt. BPA wird in der weiteren Folge sowohl während der Nutzung PC-haltiger Produkte als auch während ihrer Deponierung freigesetzt und gelangt so in den menschlichen Körper und in die Umwelt. BPA stört hormonelle Steuerungsprozesse und wirkt beim Menschen fortpflanzungsschädigend, krebserregend, erhöht das Herzinfarktrisiko und wirkt sich negativ auf die kognitive Entwicklung von Kindern aus. In der Umwelt kann es die Fortpflanzungsfähigkeit von Wasserlebewesen beeinträchtigen und dadurch Ökosysteme negativ beeinflussen.

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