Betrachtet man den Energieverbrauch eines durchschnittlichen Einfamilienhauses so wird schnell klar, dass ein Großteil der Energie als Wärmeverlust über Außenwand, Fenster, oberste Geschoss- und Kellerdecke unnötig verloren geht. Minimiert man diese Verluste durch richtige Dämmung und neue Fenster, sinken nicht nur die Ausgaben für Heizen und Kühlen um bis zu 80 %, sondern es wird gleichzeitig auch das Klima geschützt. Außerdem verbessert sich das Wohnklima bei einer Sanierung ungemein. Wird zusätzlich noch das Heizsystem auf erneuerbare Energien (Pellets, Hackschnitzel, Solarthermie) umgestellt, steigt die Emissionsreduktion auf 100%.
Besonders Gebäude, welche zwischen 1945 und 1980 gebaut wurden, weisen eine miserable Energiebilanz auf. Leider stammt fast die Hälfte des österreichischen Häuserbestands aus dieser Zeit (rund 1,5 Millionen Gebäude). Ein entsprechendes Einfamilienhaus verbraucht durchschnittlich 220 kWh pro Quadratmeter und Jahr (22 Liter Öl/m2a). Zum Vergleich: Heutige Passivhäuser benötigen weniger als 15 kWh/m2a!
Bei thermischen Sanierungen gibt es einige Faustregeln:
- Heizsystem erst nach Dämmung wechseln, weil sonst die Heizung völlig überdimensioniert und somit ineffizient ist.
- Eine umfassende, einmalige thermische Sanierung ist besser als Einzelsanierungen. Ist dies nicht möglich, sollten die Sanierungsschritte mit einem/r EnergieberaterIn besprochen werden.
- Ökologische Dämmstoffe verwenden.
- Fenstertausch immer mit Dämmung der Aussenwand verbinden: Ansonsten besteht die Gefahr von Schimmel.
- Umfangreiche Förderungen der Länder und bald auch des Bundes wahrnehmen. Damit sollte mindestens 1/3 der Sanierungskosten gedeckt sein.
Vier Beispiele zur Sanierung eines Durchschnittshauses
Am Beispiel eines österreichischen Durchschnittshauses berechneten wir die Auswirkung von vier Varianten einer Sanierung auf Energieverbrauch, CO2-Emissionen und die Geldbörse.
Berechnungsgrundlage: Einfamilienhaus, zweistöckig, 4 Personen, Baujahr: 1970, 150m2, Ölheizung, unsaniert. Berechnung mit einem Ölpreis vom 0,83 - 1,08 Euro pro Liter. Die Ölpreise schwanken aber stark und waren vor wenigen Jahren bereits weit höher (Berechnung wurde 2018 durchgeführt).