Wer liebt es nicht an einem warmen Sommerabend mit einem kalten Getränk am See, Fluss oder einfach nur so in der Natur zu sitzen? Ein tolles Gefühl, aber nicht wenn die mitgebrachten Getränkedosen dann einfach liegen gelassen werden. Leider sind Getränkedosen aber eines der am häufigsten in der Natur weggeworfenen Dinge. Dabei wäre es gerade bei Aluminiumdosen sehr wichtig diese richtig zu entsorgen.

Dosen aus Aluminium

Aluminiumdosen

Public Domain / von pixabay.com

Weltweit werden jährlich über 100 Millionen Tonnen Aluminiumexternal link, opens in a new tab erzeugt, nur rund die Hälfte davon aus Recyclingmaterial. Ausgangsmaterial für die Produktion von Aluminium ist Bauxit, ein Erz, dass auch in sehr sensiblen Gebieten der Erde abgebaut wird. Brasilien ist das drittgrößte Bauxit-Förderland der Welt und erzeugt etwa ein Drittel der Aluminiumproduktionexternal link, opens in a new tab. Im brasilianischen Porto Trombetas wird jährlich eine Fläche von 250 Fußballfeldernexternal link, opens in a new tab gerodet, um dort Bauxit abbauen zu können. Doch damit nicht genug, denn da die Herstellung von Aluminium enorm stromintensiv und somit nur schwer wirtschaftlich rentabel ist, werden in ebenso ökologisch sensiblen Regionen gigantische Wasserkraftwerke errichtet. Pro Tonne Aluminium werden bis zu 18 MWh Strom benötigt, der gesamte jährliche Strombedarf von vier österreichischen Einfamilienhäusern.

Bei der Herstellung einer Tonne Aluminium fallen bis zu vier Tonnen hochgradig giftiger Rotschlamm an, der in Auffangbecken gelagert wird. Nicht selten kommt es dabei zu Unfällen, bei denen dieser Schlamm austritt und in die Natur gelangt. Am 4. Oktober 2010 traten bei einem Dammbruch eines ungarischen Aluminiumwerks knapp eine Million Kubikmeter Rotschlamm aus und verwüsteten dabei eine Fläche von rund 40 km². BewohnerInnen der angrenzenden Dörfer erlitten dabei schwere chemische Verbrennungen.

Aluminium kann aber sehr gut recycelt werden – die Wiederaufbereitung von Aluminiumschrott erspart im Vergleich zu neuem Material rund 95% Energie. Doch leider wird ein Großteil des Alumülls nicht der korrekten Verwertung zugeführt. Eine nicht mehr ganz aktuelle Studie für Österreichexternal link, opens in a new tab kommt zu dem Schluss, dass von den jährlich 16.000 Tonnen Aluminium-Verpackungen nur knapp 10.000 Tonnen richtig („blaue Tonne“ oder „gelber Sack“) entsorgt wird. Zusätzlich zu den Aluminiumverpackungen bestehen auch Getränkeverbundverpackungen („Tetra Pak“), sowie Haushaltsfolien zum Teil aus Aluminium. Rund 8.000 Tonnen Aluminium gelangen jährlich insgesamt in den österreichischen Restmüll.

    Am schlimmsten ist natürlich, wenn eine Aluminiumdose in die Natur gelangt. So gehen nicht nur wertvolle Ressourcen verloren, eine Aluminiumdose benötigt auch etwa 200 Jahre, bis sie verrottet.

    Dosen aus Weißblech

    Während Getränkedosen meistens aus Aluminium gefertigt sind, bestehen viele Lebensmittelkonserven aus Weißblech. Die Herstellung einer Dose aus Weißblech ist dabei in jeder Hinsicht wesentlich ökologischer als die einer Dose aus Aluminium. Weißblech wird aus Stahl gefertigt und benötigt keinen Abbau von Bauxit und auch weniger Energie. Eine Unterscheidung zwischen Aluminum- und Weißblechdose ist mit bloßem Auge ist jedoch leider kaum möglich und nur mit einer Angabe des Recyclingcodes auf der Verpackung („AL“ für Aluminium, „FE“ für Weißblech) für den/die KonsumentIn möglich. Auch Weißblechdosen sollten über die blaue Tonne entsorgt werden. In der Natur benötigen diese zur Verrottung rund 50 Jahre.

      Was kann jede/r Einzelne dagegen tun?

      • Produkte wenn möglich unverpackt kaufen
      • Produkte in Metall-Verpackungen (sei es Aluminium oder Weißblech) meiden und stattdessen Produkte aus anderen Verpackungen kaufen
      • wenn sich der Kauf einer Dose nicht vermeiden lässt, dann in der blauen Tonne bzw. im gelben Sack entsorgen

      Was kann die Politik tun?

      • Einführung eines Pfandes auf Einwegprodukte (ähnlich zu Deutschland)
      • Verpflichtende und klare Kennzeichnung von Einweg- und Mehrwegprodukten