Unsere Waschgewohnheiten
Seit den 1950er Jahren hat sich die Waschhäufigkeit ständig erhöht. Das liegt vor allem an der Erfindung der elektrischen Waschmaschine aber auch am Wandel der Gesellschaft. Die Zahl der Single-Haushalte steigt und mit ihr die Zahl der Waschmaschinen und die Anzahl der Waschgänge. Jede/r von uns verbraucht etwa 7,8 Kilogramm Waschmittel jährlich. In etwa 200 Waschgängen waschen wir jedes Jahr 550 Kilogramm Wäsche.
Herkömmliche Waschmittel
Herkömmliche Waschmittel enthalten Stoffe, die nicht zur Gänze biologisch abbaubar sind. In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Stoffe gesetzlichen Regelungen unterworfen. So dürfen beispielsweise Phosphate nur mehr in bestimmten Höchstmengen eingesetzt werden und bestimmte Duftstoffe und Enzyme wurden gänzlich verboten. Moderne Waschmittel bestehen aus über 20 unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Hauptbestandteil eines Waschmittels sind verschiedene Tenside, sie lösen den Schmutz aus den Textilfasern und verhindern, dass neuer Schmutz in die Faser eindringt. Enthärter, auch Gerüststoffe genannt, verhindern Verkalkungen in der Waschmaschine und Kalkablagerungen auf den Textilien. Bleichmittel entfernen Farbflecke und töten Keime ab. Des Weiteren enthalten Waschmittel Enzyme zum Lösen verschiedenster Flecken wie etwa Fett, Eiweiß und Stärke. Abgesehen von diesen Inhaltsstoffen enthalten Waschmittel viele weitere Stoffe wie etwa Duft- und Farbstoffe.
Anfang der 1950er Jahre wurden die ersten Waschmittel für Waschmaschinen produziert. 1959 kam es durch den massiven Einsatz von schwer abbaubaren Tensiden zu Schaumbergen in Gewässern. In den 1970er Jahren wurden die Auswirkungen von Phosphaten deutlich. Das biologische Gleichgewicht von Seen wurde gestört und vereinzelt starben Tiere und Pflanzen an der hohen Tensidkonzentration. Anfang der 1990er Jahre entdeckten ForscherInnen, dass synthetische Moschusduftstoffe aus Waschmitteln in die Nahrungskette gelangen. Diese massiven Vorfälle ließen Politik und Industrie aktiv werden. In den folgenden Jahrzehnten wurden Phosphate und bestimmte Tenside in Waschmitteln verboten. Ende der 1990er Jahre wurden auch die bereits genannten Moschusduftstoffe aus Waschmitteln verbannt. Etwa zehn Prozent der Abwasserbelastung ist auf Wasch- und Reinigungsmittel zurückzuführen. Die Umweltbelastung hängt vom Waschmittel selbst und von der Kläranlage ab. Heute sind Tenside leicht abbaubar und moderne Kläranlagen bauen diese zu 98 Prozent ab. Klärschlamm, der Tenside beinhaltet, kann weiterhin auf landwirtschaftliche Flächen als Dünger verwendet werden, da dort ein weiterer Abbau der Tenside stattfindetDas Problem mit den Inhaltsstoffen von Waschmitteln