Insgesamt schwimmen 150 Mio. Tonnen Plastik im Meer. Jährlich kommen bis zu 12 Mio. Tonnen dazu. Tendenz steigend. Anders ausgedrückt sind das bis zu 4 % der weltweiten Kunststoffproduktion. Die Plastikteile haben verschiedenste Größen – von kilometerlangen Fischernetzen bis hin zu winzigem Mikroplastik. Plastik wurde weltweit bereits in allen wichtigen marinen Lebensräumen nachgewiesen.
500.000 tonnen Plastik aus Europa
Alleine aus Europa gelangen jährlich 500.000 Tonnen Plastik in die Ozeane. Das sind 66.000 gefüllte Müllfahrzeuge. Täglich kommen also über verschiedene Wege aus Europa 180 gefüllte Müllfahrzeuge mit Plastik ins Wasser. Auch Österreich trägt, wenn auch zu einem geringen Teil, dazu bei, denn rund 40 Tonnen Kunststoff gelangen bei uns jährlich über die Donau ins Schwarze Meer.
1 Müllwagen pro Minute
Weltweit wird jede Minute der Inhalt eines Müllwagens in den Ozean gekippt. Wenn sich der derzeitige Trend fortsetzt, wird erwartet, dass dies bis 2030 auf zwei pro Minute und bis 2050 auf vier pro Minute steigt.
Wo kommt der Müll her?
Die Eintragungsquellen der Plastikverschmutzung sind vielfältig, die meisten kommen vom Land (etwa 80 %) beispielsweise aus dem Tourismus, der Industrie, von Mülldeponien und aus Städten. Seebasierte Quellen sind die Fischerei und die Handelsschifffahrt sowie Freizeitschiffe, Offshore-Anlagen und Aquakulturen, also Zuchtgebiete.
Der Anteil von Kunststoffen an dem Abfällen im Meer wird auf 80 % geschätzt. Ähnlich verhält es sich mit Müll an Europas Stränden. Die Hälfte davon ist Einwegplastik. Die am häufigsten gefundenen Einwegplastikartikel an Europas Stränden sind (willkürliche Reihenfolge): Plastikflaschen, Plastikbestecke (einschließlich Teller, Strohhalme und Umrührstäbchen), Ballonstäbchen, Take- away Lebensmittelbehälter, Getränkebecher (einschließlich deren Deckel), Zigarettenstummel, Wattestäbchen, Feuchttücher und Hygieneartikel sowie Fischfanggeräte….
Einwegstrategie EU
Aus diesem Grund hat die EU Kommission die Einwegstrategie vorgestellt, mit der sie diese Gegenstände verbieten oder ihre Anzahl stark reduzieren will. Der Vorschlag ist eine symbolträchtiger Schritt – wie zielführend diese Strategie sein wird, hängt vom endgültig ausverhandelten Papier sowie von der nationalen Umsetzung ab.